Integration durch gemeinsamen Sport

Der Kärntner Fußballverband hat am Dienstag ein erfolgreiches Integrationsprojekt für Flüchtlinge präsentiert. Über Sport, besonders Fußball, soll die Eingliederung funktionieren, bisher spielen schon 300 Flüchtlinge in Vereinen.

Im Sommer starteten der Kärntner Fußballverband, das Land Kärnten, der Olympiastützpunkt Kärnten und der Verein Socialis das Projekt, um Asylwerber über den Sport in die Gesellschaft zu integrieren. Vor drei Monaten wurden dazu in den Bezirken Sichtungstrainings veranstaltet.

Zu Beginn waren es 24 Trainer, die 140 asylwerbende Fußballer für ihre Vereine genauer unter die Lupe nahmen. Mittlerweile nahmen knapp über 300 Spieler aus Ländern wie Syrien, Elfenbeinküste oder Irak an diesen Trainings teil. Rund 180 Menschen fanden dadurch bei Kärntner Vereinen eine sportliche und gesellschaftliche Heimat.

Turniere und Spiele geplant

Der Kärntner Fußballverbandspräsident Klaus Mitterdorfer sagte, es gebe Menschen, die gerne Fußball spielen. Das sei sinnvolle Freizeitgestaltung unabhängig von Herkunft, Bildung, Sprache. Man werde weitermachen und ev. auch Turniere und Spiele veranstalten, so Mitterdorfer.

Fußball sei in Kärnten neben kommunalen Beschäftigungsinitiativen Integrationsfaktor Nummer eins. Beispiele aus der Praxis wie in der Ortschaft Weitensfeld belegen das, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Ein Gasthof sei zu einem Flüchtlingsquartier geworden, damals sei die Stimmung im Dorf ablehnend gewesen. Ein halbes Jahr später sei er bei der Sportplatzeröffnung dabei gewesen, da sei die Stimmung positiv gewesen, es habe sogar Stimmen für eine Erweiterung gegeben. Die halbe Reserve des Vereins habe aus jungen Asylwerbern bestanden, so Kaiser - mehr dazu in Asyl: Erste Schritte zur Integration in Weitensfeld (kaernten.ORF.at; 25.1.2015).

Umfrage: Asylwerber wünschen sich Sport

Rund 4.500 Asylwerber leben aktuell in Kärnten. Der Sport sei ein wichtiger Faktor zur Integration habe eine Auswertung von Fragebögen ergeben, die unter Asylwerbern verteilt wurden. Daraus leiteten sich weitere Integrationskonzepte ab wie zum Beispiel durch das Klettern. Projektleiter Rainer Korb vom Olympiazentrum Kärnten sagte, man werde das Projekt vorantreiben, man suche geeignete Sportstätten. Das nächste sei Schwimmen mit der Wasserrettung.

Auch über den Volleyballverband und diverse Fitnesseinrichtungen soll es Asylwerbern in Kärnten ermöglicht werden sich gesellschaftlich zu integrieren. Dadurch erwarten sich die Verantwortlichen positive Effekte hinsichtlich des Spracherwerbes und später, nach Erhalt des Bleiberechts, auch bessere Jobaussichten.