Lehrplatz in Ausbildungszentrum als Jobgarant

Für das neue Lehrjahr gab es im Flex-Ausbildungszentrum etwa 160 Bewerber, nur zehn Prozent wurden nach einer mehrstündigen Aufnahmeprüfung genommen. Der Andrang verwundert nicht: Ein Lehrabschluss gilt als Jobgarant.

Die Firma Flex in Althofen führt eine der größten Lehrwerkstätten Kärntens. Derzeit werden dort 73 Lehrlinge ausgebildet, 16 haben erst letzten Donnerstag mit ihrer Lehre begonnen. Mehr als die Hälfte der Lehrlinge bildet Flex für andere Industriebetriebe im Land aus, die selbst nicht die geeignete Infrastruktur aufweisen.

Lehrlingsausbildung Flex

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Pro Jahr wird eine Million Euro investiert

Bei Flex werden elektronische Teile für Haushaltsgeräte, Handys und medizinische Geräte entwickelt und gebaut. Die Firma investiert rund eine Million Euro jährlich, um die jungen Menschen auszubilden, sagte Geschäftsführer Erich Dörflinger: "Es ist viel vom Facharbeitermangel die Rede. Wir machen etwas dagegen, indem wir selbst diese Lehrlinge ausbilden. Ich persönlich stehe 100-prozentig dahinter und wir werden auch in Zukunft diese Ausbildung hier fortführen.“

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Lehre mit Matura bietet bessere Karrierechancen

Dörflinger begann selbst als Lehrling bei Phillips, mittlerweile leitet er alle Europastandorte der Firma Flex. So gesehen ist Dörflinger ein gutes Beispiel für die „Karriere mit Lehre“. Er glaubt an die praxisorientierte Ausbildung - am besten in Kombination mit der Matura. Dörflinger: „Ich bin mir sicher, dass Lehrlinge mit Matura besser Karriere machen können als Maturanten von einer Mittelschule.“

Dass die Qualität der Ausbildung stimmt, hat sich längst herumgesprochen. Mittlerweile bildet Flex auch Lehrlinge für andere Kärntner Industriebetriebe aus. Albert Klemen, der Leiter des Ausbildungszentrums, sagte: "Viele Betriebe, die bei uns die Ausbildung machen lassen, haben nicht das nötige Equipment, die Maschinen und Anlagen oder die nötigen Personalressourcen. Wir sind vier freigestellte Ausbilder im Ausbildungszentrum und bringen den Lehrlingen die Grundkenntnisse aber auch die Spezialkenntnisse an den entsprechenden Anlagen bei.“

Frauenanteil steigend bei 30 Prozent

In den letzten Jahren würden sich auch immer mehr Mädchen für einen technischen Beruf entschieden, erklärte Klemen. Der Anteil der weiblichen Lehrlinge liegt derzeit etwa bei 30 Prozent. Etwa 60 Prozent wollen ihre Lehre mit der Matura abschließen.

Lehrlingsausbildung Flex

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Dass gute Lehrplätze heiß begehrt sind, zeigt sich auch beim Kärntner Energieversorger KELAG. Weil der Andrang so groß ist, müssen die Bewerber wie bei Flex eine Aufnahmeprüfung absolvieren - etwa zehn Prozent der Kandidaten schaffen die Hürde und haben nach der Lehre gute Chancen, auf der Karrierleiter weit nach oben zu kommen.

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