Vandalen wüten auf Friedhöfen
Hotspot sei der Friedhof St. Ruprecht, hieß es am Donnerstag von den Verantwortlichen in Klagenfurt. Es gebe massive Sachbeschädigungen und mittlerweile auch Bettler, die Trauergäste bedrängen. Eine Kameraattrappe mit Rotlicht und Bewegungsmelder hätten in den vergangenen Monaten nichts gebracht.
Friedhofsverwaltung Stadt Klagenfurt
Friedhofsverwaltung: Immer mehr Schäden
Die speziellen Blaulichtlampen in den WC-Anlagen - die es Drogensüchtigen unmöglich machen, die Venen für den Einstich zu finden - wurden abgerissen, Fenster wurden zerstört und Toiletten unbrauchbar gemacht. Die Sachbeschädigungen in den Klagenfurter Friedhöfen nehmen zu, sagte Hans Jürgen Melcher von der städtischen Friedhofsverwaltung: „Da werden Papierhandtücher entnommen, in die WC-Muschel gesteckt und angezündet. Im gesamten WC-Bereich sind Verschmutzungen und Fäkalien.“
Friedhofsverwaltung Stadt Klagenfurt
Bettler umzingeln Trauernde
Immer öfter gebe es auch Beschwerden von älteren Damen, die am Friedhof angebettelt werden, sagte Melcher. „Die Damen erzählten, dass sie alleine am Grab standen und von drei bis vier Leuten umstellt und angebettelt wurden.“
Friedhofsverwaltung Stadt Klagenfurt
Künftig billiges Aluminium statt Kupfer
Dazu kommen die Kupferdiebe, die allein in den vergangenen Tagen am Friedhof Viktring-Stein Kupfer im Wert von rund 30.000 Euro gestohlen haben. Künftig sollen statt der Kupferabdeckungen Abdeckungen aus Aluminium verwendet werden. Aluminium sei billiger und weniger begehrt, hieß es am Donnerstag.
Friedhofsverwaltung Stadt Klagenfurt
In der Nacht auf Freitag gab es auch einen Diebstahl am Friedhof in Grafenstein. Wie in Klagenfurt-Viktring stahlen die unbekannten Täter Kupferabdeckungen. Die Schadenshöhe beträgt mehrere Tausend Euro.
Stadt will Konzept erarbeiten
Der politisch zuständige Referent für die sieben städtischen Friedhöfe in Klagenfurt, Christian Scheider (FPÖ) sagte, es gebe absoluten Handlungsbedarf. Er forderte unter anderem eine personelle Aufstockung für das Ordnungsamt, damit Friedhöfe besser kontrolliert werden könnten. Der Friedhofsreferent kündigte ein Krisengespräch mit Polizei, Ordnungsamt und Bergwacht an. Ein Konzept solle erarbeitet werden.