Hotellerie fordert Entlastungen

Im Frühjahr wurde die Mehrwertsteuer erhöht, danach die Löhne der Mitarbeiter. Viele Tourismusbetriebe sind gezwungen, aufgrund der gestiegenen Kosten ihre Preise anzuheben. Die Hotellerie fordert von der Bundesregierung eine Entlastung.

Ein zweistelliges Plus im Tourismus in Italien, Urlauberkolonnen, die nach Slowenien und Kroatien fahren - davon können Kärntner Touristiker nur träumen. Parallel betätige sich die Bundesregierung als Preistreiber, sagt Sigismund Mörisch, Sprecher der Hotellerie in Kärnten.

Im Frühjahr wurde die Mehrwertsteuer auf Übernachtungen von zehn auf 13 Prozent erhöht, dazu kommen um eineinhalb Prozent höhere Löhne. Die Betriebe kommen an eine Erhöhung ihrer Preise nicht vorbei, so Mörisch. In dieser Legislaturperiode der Bundesregierung sei die Erhöhung der Mehrwertsteuer nicht mehr wegzubekommen.

Entgegenkommen für Betriebe mit Gewinn

Würden die Preise aller Zimmer in allen Kategorien um die nötigen fünf Prozent erhöht, dann würden die Nächtigungszahlen sinken. Die Gäste haben den direkten Vergleich über Buchungsplattformen im Internet. Mörisch fordert daher Investitionsfreibeträge oder die Möglichkeit, geringwertige Wirtschaftsgüter, die derzeit mit 400 Euro abgeschrieben werden, künftig mit 4.000 Euro abschreiben zu können. Dadurch würde mehr Ertrag in den Kassen der Betriebe bleiben, die dadurch wiederum investieren und mehr Menschen beschäftigen könnten, so Mörisch.

Kleine Betriebe können nur mehr schwer mithalten

„Helfen würde das allerdings niemandem, der nur ganz kleine Gewinne macht“, gab der Sprecher der Hotellerie in Kärnten zu bedenken. Es sei von einer unvermeidbaren „Strukturbereinigung“ - wie sie auch im Handel erfolgt sei - auszugehen. Kleinere Betriebe, die nicht genug Gewinn erwirtschaften, seien - auf lange Sicht - gezwungen, zuzusperren. Dazu habe nicht zuletzt auch die Registrierkassenpflicht beigetragen, kritisierte Mörisch.

Anstatt die Wirtschaftsbetriebe zu entlasten, hätte das Finanzministerium zusätzliches Personal zur Kontrolle der Wirtschaftsbetriebe eingestellt, kritisiert der Sprecher der Hotellerie in Kärnten.

Links: