KRESTA: Betrieb soll weitergehen

Der Betrieb beim Anlagenbauer KRESTA soll laut Geschäftsführer Franz Kreuzer weitergehen. Die bereits gekündigten Mitarbeiter sollen wieder eingestellt werden. Unter neuem Firmennamen soll in einigen Monaten wieder in voller Mitarbeiterstärke produziert werden.

Unter dem neuem Namen „K Industries“ soll in wenigen Monaten beim Anlagenbauer bereits wieder in voller Mitarbeiterstärke produziert werden. Die gekündigten 100 Mitarbeiter sollen laut Geschäftsführer Franz Kreuzer nach und nach wieder eingestellt werden. Im ersten Schritt will man mit 130 Mitarbeitern, die bestehenden Aufträge abarbeiten. „In Kürze werden wir nach und nach neue Aufträge im Haus haben, für die wir die Leute wieder zurückholen, die schon vorher bei Kresta gearbeitet haben“, so Kreuzer.

Konkurs fremdverschuldet

Die Vergangenheit stimme den Geschäftsführer optimistisch. „Wir sind ein hochprofitabler Konzern mit einem Nettoumsatz von 160 Millionen Euro. Wir haben das Pech gehabt, dass ein Großkunde uns durch die Bilanz gefahren ist“, so Kreuzer. Der Konkurs sei laut ihm rein fremdverschuldet, aus einer nicht gezahlten Rechnung von Kunden heraus.

100 Millionen Euro Schulden

Wie er die 100 Millionen Euro Schulden an beinahe 700 Gläubiger tilgen will, ließ Kreuzer unbeantwortet. Das sei Aufgabe des Insvolvenzverwalters. Der dafür bestellte Klagenfurter Anwalt Klaus Brandl wollte dem ORF allerdings kein Interview geben. In einer Aussendung war allerdings bereits gestern die Rede von Anlagen- und Grundstücksverkäufen.

Von der neugegründeten Gesellschaft „K industries GmbH“ im Eigentum der Familie Franz Kreuzer werden die bestehenden KRESTA-Liegenschaften und Gebäude bis Ende Jänner gemietet, um die restlichen Aufträge abzuwickeln. Wie es danach weitergeht, ist noch ungewiss. Der Sanierungsplan ist jedenfalls gescheitert. In einer Aussendung der Insolvenzverwaltungsges.m.b.H. war am Mittwoch bekannt gegeben worden, dass „K industries GmbH“ das Unternehmen fortführen und die bestehenden Aufträge übernehmen werde. Ein dementsprechender Antrag sei in der Gläubigerausschusssitzung am Mittwoch angenommen worden.

Sanierungsplan zurückgezogen

„Mit diesem Vertrag, der die Übernahme von ca. 130 Mitarbeitern sicherstellt, ist der erste und wesentliche Schritt einer übertragenden Sanierung gelungen“, hieß es in der Aussendung. Es sei aus insolvenzrechtlichen Gründen erforderlich, das Unternehmen zu schließen und den Sanierungsplan zurückzuziehen.

In den nächsten Wochen werde die „bestmögliche Verwertung der wesentlichen Assets“ - darunter Betriebsliegenschaften und Beteiligungen an Tochtergesellschaften - vorangetrieben. Offen ist, ob Eigentümer Franz Kreuzer ab Jänner 2017 ein neues Unternehmen gründen wird bzw. mit der „K industries GmbH“ weitermachen wird.

Mitarbeiter warten auf Geld

Die KRESTA-Mitarbeiter warten nach wie vor auf ihr Geld. Laut Arbeiterkammer Kärnten werden die ausständigen Gehälter vom Insolvenzschutzverband in den nächsten Wochen ausbezahlt. AK-Präsident Günther Goach sagte: „Es ist uns besonders wichtig, dass die Pleiteopfer so rasch wie möglich zu ihrem hart verdienten Geld kommen“. Im Wesentlichen gehe es um die Monatslöhne Juni und Juli sowie das anteilige Urlaubs- und Weihnachtsgeld seit Jahresbeginn.

Chancen am Arbeitsmarkt aufrecht

Einen Betriebsrat gibt es bei KRESTA nicht. Die gekündigten Mitarbeiter haben dadurch einen großen Nachteil: Es kann kein Sozialplan erstellt werden.

Alle KRESTA-Mitarbeiter wurden bereits Ende Juli beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice in Wolfsberg angemeldet. Dessen Leiter Klaus Leopold glaubt aber, dass die Chancen für die jetzt entlassenen 100 Mitarbeiter gar nicht so schlecht stehen, eine neuen Job in ihrer Branche zu finden: „Grundsätzlich gibt es im Raum Unterkärnten gerade im Metallbereich große Nachfrage an qualifizierten Arbeitskräften. Ich habe auch schon Anfragen aus dem Grazer Raum bekommen, die qualifiziertes Personal benötigen - ob das Werkstättenleiter sind oder andere, hier sehe ich das grundsätzlich positiv.“

Zunächst müsse aber klar sein, wer von den 240 Mitarbeiter freigesetzt werde, so Leopold.

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