Römerstraße ober Irschen entdeckt
Am Burgbichl, südwestlich von Irschen, sind mitten im Wald seit zwei Wochen die Archäologen aus Innsbruck an der Arbeit. Grabungsleiter Gerald Grabherr folgte der Theorie des einheimischen Hobbyarchäologen Dietmar Simoner, der auf einem etwa einen Hektar großen Areal spätantike Reste vermutete. Tatsächlich wurde eine Höhensiedlung aus der Zeit zwischen dem vierten und dem sechsten Jahrhundert entdeckt.
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„Sie ist zum Tal hin ausgerichtet und mit einer Umfassungsmauer abgeschlossen. Sie war also gut gesichert. Auf dem höchsten Punkt befindet sich auch eine frühchristliche Kirche. Wir haben Glück, denn die Reste sind recht gut erhalten“, so Grabherr. Teile der Kirchenmauern konnten bereits freigelegt werden, ebenso ein Wohnhaus unterhalb der Kirche, wo Keramikreste gefunden wurden.
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Hobbyarchäologe forschte 20 Jahre
Simoner stammt aus der Gegend und hatte sich mehr als zwei Jahrzehnte damit beschäftigt, die Römerstraße im Drautal zu finden. Obwohl er von seinen Landsleuten und Archäologen eher belächelt wurde, ließ er nicht locker.
„Ich näherte mich dem Ganzen vom Gesamten her. Ich sagte mir, jetzt ist die Straße da, jetzt habe ich hier Straßenknoten - da muss ein Kultplatz sein“, so Simoner. Für die Experten liegt nahe, dass diese antike Verkehrsverbindung den bisher vermuteten Verlauf der Via Iulia Augusta infrage stellt.
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Die erste Grabung, an der neben Experten auch Studierende der Universität Innsbruck beteiligt waren, verlief vielversprechend. Sowohl Dietmar Simoner, wie auch die Archäologen hoffen nun, dass die Mittel für eine zukünftige große Grabung zur Verfügung gestellt werden.