Rabattaktion für Katzenkastration

Freilebende Katzen, etwa auf Bauernhöfen, müssen seit 1. April kastriert werden. Bei vielen Bauern sorgt das für Unmut. Weil deswegen bisher nur wenige Landwirte ihre Tiere kastrieren ließen, bieten die Kärntner Tierärzte nun Rabatte an.

Eine Verordnung des Gesundheitsministeriums vom 1. April schreibt die verpflichtende Kastration freilebender Katzen vor. Sie trifft vor allem Bauernhofkatzen. Tierschutzorganisationen machten sich dafür stark, um eine unkontrollierte Vermehrung der Katzen zu vermeiden.

Katzen Kastration Bauern Bauernhof Kritik

ORF

„Symbiose“ versus „Geburtenregelung“

Aufseiten der Kärntner Bauern ist der Unmut gegen die Verordnung des Gesundheitsministeriums groß, vielen fehlt das Verständnis für die Kastrationspflicht. Jahrhundertelang hätte das Zusammenleben von Bauern und Katzen auch ohne Gesetz gut funktioniert, argumentieren Bauernvertreter wie Franz Augustin von der Landwirtschaftskammer: „Bauer und Katze bilden ein Symbiose. Der Bauer bietet der Katze Unterkunft, die Katze fängt dafür Mäuse und Ratten.“ Diese Symbiose habe jahrtausendelang hervorragend funktioniert.

Die Tierärzteschaft widerspricht dieser „Symbiose“-Theorie: Die „Geburtenregelung“ auf Bauenhöfen bestehe vielerorts noch immer in der gezielten Tötung des ungewollten Nachwuchses.

Katzen Kastration Bauern Bauernhof Kritik

ORF

Kritik an zu hohen Kosten

Vielen Bauern seien die Kosten für die Kastration zu hoch, sagt Bauernvertreter Franz Augustin. Die Kastration kostet 60 bis 80 Euro bei männlichen Tieren, bei weiblichen 100 bis 120 Euro. Bei vier bis fünf Katzen auf einem Bauernhof seien das hohe Kosten, kritisieren die Bauern.

Die Kärntner Tierärzte wiederum sind von der Notwendigkeit der Kastration überzeugt. Kranke, nicht geimpfte oder verwahrloste Tiere würden für Probleme sorgen. „Katzen vermehren sich rasend schnell und damit auch Krankheiten wie die Katzenseuche“, sagte Franz Schantl, Präsident der Tierärztekammer Kärnten. Gerade auf den Bauernhöfen sei die Katzenseuche verbreitet, deswegen müsse etwas dagegen getan werden. Die Vermehrung der Katzen gehe schon explosionsartig vor sich, sagte auch Bäuerin Monika Rauter. Bis zu 30 Katzen habe sie am Hof schon beherbergt, „das ist nicht mehr tragbar“. Rauter ließ deswegen einige der Tiere kastrieren.

Katzen Kastration Bauern Bauernhof Kritik

ORF

Kärntner Landwirte erhalten Rabatt

Da bisher Landwirte nur wenige ihrer Katzen zur Kastration abgegeben haben, startete die Kärntner Tierärztekammer nun eine Rabattaktion für Bauernhofkatzen. Jeder Kärntner Bauer mit Betriebsnummer kann den Rabatt in Anspruch nehmen. 75 Euro werden für die Kastration eine Katze, 45 Euro für einen Kater direkt vor Ort auf den Bauernhöfen verlangt. Das Angebot ist bis auf weiteres gültig und soll vor allem das Problem der im Herbst geborenen „Grummetkatzen“ lösen.

Links: