Steiermark und Kärnten gründen "Silicon Alps“

Die Steiermark und Kärnten gründen gemeinsam mit dem Bund den Mikroelektronikcluster „Silicon Alps“ mit Sitz in Villach. Dadurch will man gemeinsam im internationalen Wettkampf bestehen, in den ersten drei Jahren werden 2,25 Millionen investiert.

200 Betriebe mit rund 8.000 Beschäftigten im Mikroelektronik-Bereich gibt es derzeit in Österreich. Der neue Cluster mit Sitz in Villach ist der erste länderübergreifende im Bereich der Mikroelektronik. Ziel ist es, den wachsenden Markt Rechnung zu tragen und gemeinsam im internationalen Wettkampf besser zu bestehen.

Silicon Alps Cluster

ORF

Cluster soll „bündeln statt kannibalisieren“

„Der Wettkampf findet nicht zwischen Leoben und Villach, sondern zwischen Konzernen und Kontinenten statt, es geht um bündeln statt kannibalisieren“, sagte Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) am Freitag bei der Präsentation des Projektes in Graz. Diskutiert werde auch ein Cluster „Silicon Austria“.

Als Geschäftsführer fungieren zu Beginn die Chefs der jeweiligen Wirtschaftsförderungsgesellschaften der beiden Länder. Für Minister Leichtfried ist die Elektronikindustrie ein großer Wachstumsmarkt. „Wenn man alleine darüber nachdenkt, dass ein Pkw mehr Daten verarbeiten kann als die gesamte Apollo-11-Mission, erkennt man das Ausmaß der Anforderungen“, so der Minister. Heute komme kein Personalausweis, Gerät oder Auto ohne Mikroelektronik aus, sagte auch der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP). Ein in diesem Bereich arbeitender Cluster schaffe Jobs.

Hoffen auf Forschungsgelder

Auch große Player wie AT&S und Infineon beteiligen sich an dem Cluster. Damit sei man in einem internationalen Standortwettbewerb mit Regionen wie Grenoble, Lyon oder Sachsen, hieß es. Der Cluster verstärke die schon bestehende Kooperation noch einmal, sagte die Kärntner Landesrätin Gaby Schaunig (SPÖ): „Die großen Player sitzen in unseren beiden Ländern. Damit erreichen wir eine Größenordnung, die auch mehr internationale Forschungsgelder nach Österreich bringen kann.“

„Es ist höchste Zeit“, meinte Andreas Gerstenmayer von AT&S-CEO und Vorsitzender des steirischen Forschungsrates: „Bei aller Freude muss ich sagen, es ist höchste Zeit. Andere Regionen sind sehr weit entwickelt, wir müssen dringend Tempo aufnehmen." Es dürfte nicht bei Absichtserklärungen bleiben: „Wir müssen Kooperationen mit Universitäten verstärken, internationale Sichtbarkeit und einen attraktiven Standort schaffen. Eine Forschung ohne Produktion und umgekehrt kann es nicht geben.“

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