Vier Jahre Haft für Juwelenräuber
Der 36-Jährige hatte den Überfall gemeinsam mit einem zweiten Serben im März 2013 durchgeführt. Sein Komplize habe das Geschäft ausgekundschaftet, sagte der Mann am Donnerstag vor Gericht aus. Am Tag der Tat betrat der Mittäter des 36-Jährigen mit einer echt aussehenden Spielzeugpistole das Juweliergeschäft in der Klagenfurter Innenstadt - Bewaffneter Raubüberfall auf Juwelier.
Er bedrohte die beiden Angestellten und zwang sie, den Tresor des Geschäfts zu öffnen, zwei Frauen wurden verletzt. Währenddessen kam auch der Angeklagte in das Geschäft, zertrümmerte die Vitrinen im Verkaufsraum mit einem Hammer und räumte sie aus. Der Wert der Beute betrug laut Anklage 148.000 Euro.
ORF
Flucht mit Leihfahrrädern
Danach flüchtete das Duo mit Leihfahrrädern des Hotels, in dem sie sich eingemietet hatten - bei der Flucht wurden sie beobachtet. Das und DNA-Spuren, die am Tatort gefunden wurden, überführte die beiden. Für den ersten Täter klickten eineinhalb Jahre nach der Tat die Handschellen, er wurde 2014 verurteilt - mehr dazu in Sechs Jahre Haft für Juwelen-Räuber.
Was mit der Beute passiert ist, konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden. Der Angeklagte sagte aus, dass ihm sein Komplize 10.000 Euro versprochen hatte - das Geld habe er aber nie bekommen. Der Mittäter hatte in seiner Gerichtsverhandlung ausgesagt, dass er die Beute verkauft und dafür 20.000 Euro erhalten habe - dieses Geld habe er sich dann mit dem 36-Jährigen geteilt.
Reue vor Gericht
Vor Gericht gab sich der Angeklagte am Donnerstag voll geständig, die Tat tue ihm leid, auch für seine Familie, sagte er. Sein Komplize habe den Juwelier ausgekundschaftet. Zweimal sei er dazu von Serbien nach Klagenfurt gereist und gab im Geschäft an, er wolle sich eine Rolex kaufen. Der Anwalt des Angeklagten sprach von seinem Mandanten als Opfer, Haupttäter sei sein Komplize gewesen. Dieser habe die Tat geplant und auch die Angestellten mit der Waffe bedroht. Das Urteil des Schöffensenats unter Vorsitz von Richter Gerhard Pöllinger ist nicht rechtskräftig.
Kein Hinweis auf „Pink Panther“-Gruppe
Nach dem Überfall gab es rasch den Verdacht, dass zumindest einer der beiden Täter der berüchtigten „Pink Panther“-Gruppe angehört, was bislang nicht verifiziert wurde. Auch beim erneuten Prozess am Donnerstag war dies kein Thema. Die auf Juwelierüberfälle spezialisierte Gruppe schlägt immer wieder zu, und das weltweit. Den Spitznamen „Pink Panther“ erhielten die vom Westbalkan stammenden Räuber von britischen Ermittlern, die einen gestohlenen Edelstein in einem Tiegel Gesichtscreme fanden - wie die Polizei in der Krimikomödie mit Peter Sellers von 1963.