97,7 Prozent für Kaiser bei SPÖ-Parteitag

Beim SPÖ-Parteitag hat Bundeskanzler Christian Kern 96,8 Prozent der Delegierten-Stimmen erreicht. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser wurde mit 97,7 Prozent zum stellvertretenden Bundesparteivorsitzenden gewählt.

Christian Kern fliegen die roten Herzen zu. Nach seiner 80-minütigen Rede folgten Standing Ovations. Dass für Kern allerdings noch einiges zu tun ist, um innerparteiliche Harmonie herzustellen, bewiesen schwache Ergebnisse für Vertreter des linken bzw. pragmatischen Flügels - mehr dazu in Neuer SPÖ-Chef begeistert Partei.

„Gefährlicher Trend der Entsolidarisierung“

Landeshauptmann Peter Kaiser betonte im Anschluss in einer Aussendung, es sei „höchst an der Zeit, dass die SPÖ die inhaltlichen Zügel endlich wieder stärker in die Hand“ nehme und in einer Zeit des Umbruchs - vor allem in der Arbeitswelt - auf Fragen und Bedürfnisse der Bürger eingehe. „Viele Österreicherinnen und Österreicher machen sich Sorgen um ihre und die Zukunft ihrer Kinder.“ Gleichzeitig gebe es in der heutigen Zeit ein „Empathiedefizit“ und einen „gefährlichen Trend der Entsolidarisierung“, den die SPÖ stoppen müsse. „Nicht jeder gegen jeden, nicht der Stärkere überlebt“, dürfe das Motto sein.

Durch Arbeitszeitflexibilisierung drohe Ausbeutung

Kaiser: „Die Arbeitswelt verändert sich und sie wird sich weiter verändern. Immer mehr Tätigkeiten werden in Zukunft von Maschinen und Computern übernommen.“ Doch weder die Wirtschaft noch die Arbeitnehmer hätten „langfristig wirklich etwas davon“, wenn es zu einer „völligen ungeregelten Arbeitszeitflexibilisierung“ komme und Unternehmen über Arbeitskräfte „nach Belieben verfügen“ könnten, so Kaiser. Die Folge wären „Ausbeutung und quasi Versklavung“ - Mensch und Familie blieben dabei auf der Strecke.

Eine Arbeitszeitflexibilisierung sei „diskutierbar, aber in geordneten Bahnen – z.B. mit einem Jahresarbeitszeitkonto.“ Genauso müsse es eine Debatte über Arbeitszeitverkürzung verbunden mit Qualifizierungsmaßnahmen geben, so Kaiser. Die SPÖ mit Christian Kern an der Spitze warte „mit ausgestreckter Hand auf Partner, die mit uns Österreich gemeinsam zukunftsfit machen.“

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