Geringe Flüchtlingsbewegung in Kärnten

Der Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer nach Italien hat zuletzt wieder stark zugenommen. Auf Kärnten habe sich das bisher noch nicht ausgewirkt, heißt es von der Polizei. Vereinzelt sollen aber Menschen entlang der Gleise nach Italien unterwegs sein.

Im Moment würden nur einige Flüchtlinge in Zügen aufgegriffen, hieß es von der Polizei. Anrainer beobachteten aber Menschen, die zu Fuß den Bahngleisen zwischen Villach und Tarvis folgten. Solche oder ähnliche Beobachtungen wurden der Polizei zuletzt mehrfach geschildert. Polizeisprecher Rainer Dionisio, sagte, wenn die Polizei Nachschau halte, sei keiner mehr zu sehen. Die meiste Migrationsbewegung gebe es aber durch Reisende in Zügen. „Wir kontrollieren die internationalen Reisezüge, die nach Italien fahren oder von Italien kommen.“

Heuer schon fast 500 Flüchtlinge aufgegriffen

Seit Jahresbeginn griff die Polizei 274 Flüchtlinge bei der Einreise von Italien auf, 205 bei der Ausreise aus Kärnten. Das sind im Schnitt täglich drei bis vier Flüchtlinge. Der Bürgermeister von Tarvis, Renato Carlantoni, sprach zuletzt von etwa zehn Mal so vielen Aufgriffen pro Tag. Der Polizeisprecher verwies darauf, dass die Kontrollen im Grenzgebiet mehrmals im Monat, gemeinsam mit Polizisten und Carabinieri aus Italien, durchgeführt würden.

„Wenn es beweisbar ist, dass die Flüchtlinge aus Österreich kommen, dann werden diese Menschen von der italienischen Polizei an die Österreichischen Behörden zurück gegeben“, so Dionisio. Umgekehrt schicken die österreichischen Behörden Flüchtlinge, die nachweislich aus Italien einreisten, dorthin zurück.

Die Kärntner Polizei ist auf einen möglichen Anstieg der Migrationsströme vorbereitet. An der Bundesstraße in Thörl-Maglern, direkt an der Staatsgrenze, könnte demnach schon innerhalb weniger Tage ein Grenzmanagement, ähnlich wie im steirischen Spielfeld, umgesetzt werden - mehr dazu in Flüchtlinge: Weitere Kontrollen geplant (kaernten.ORF.at; 16.2.2016).