Faymann-Nachfolge: Kaiser für Kern

Der Kärntner SPÖ-Chef LH Peter Kaiser hat sich nach dem Rücktritt von Bundesparteichef Werner Faymann erneut für ÖBB-Chef Christian Kern als Nachfolger ausgesprochen. Auch vor Neuwahlen werde sich die SPÖ nicht fürchten.

Der Rücktritt von Werner Faymann als Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender entfachte am Montag die Diskussionen um die Zukunft der Partei voll – mehr dazu in Faymann-Nachfolger in einer Woche (news.ORF.at). Im Gespräch als Faymann-Nachfolger sind ÖBB-Chef Christian Kern und der Medienmanager Gerhard Zeiler.

Landeshauptmann Peter Kaiser sagte am Montagabend in der ZIB2, er respektiere die Entscheidung Faymanns. Kaiser sprach sich schon in der Vergangenheit mehrmals für den ÖBB-Chef als Kanzler-Kandidaten aus, dies bekräftigte er erneut: „Ich kenne Kern. Zeiler kenne ich nicht nicht näher und kann ihn politisch nicht einschätzen. Unter den gegebenen Umständen habe ich eine Präferenz.“ Kern sei durch seine Funktionen österreichweit tätig, gerade in Kärnten habe man mit Kern vieles gemeinsam aufbauen können.

„Fürchten uns nicht vor Neuwahlen“

Neuwahlen strebe die SPÖ zwar nicht an, wenn sie aber der einzige Ausweg wären, würde die SPÖ sich aber auch nicht davor fürchten, meinte Kaiser. Interimsparteiobmann Michael Häupl schließt Neuwahlen allerdings dezidiert aus - mehr dazu in Häupl schließt Neuwahlen aus (news.ORF.at)

Bis zur nächsten Parteivorstandssitzung am Dienstag nächster Woche werde die Frage des Faymann-Nachfolgers in allen Teilorganisationen der Partei diskutiert, sagte Kaiser: „Ich werde dort meine Vorstellungen präsentieren und hoffentlich auch andere Meinungen zulassen können. Dann aber werden wir entscheiden.“

Kaiser hofft auf ÖVP-Zustimmung

Die ÖVP kündigte an, nicht jeden SPÖ-Kandidaten vorbehaltlos als Kanzler zu akzeptieren. Kaiser ist der Meinung, dass die ÖVP letztlich einen Vorschlag der SPÖ akzeptieren werde. „Ich kann mich bei der ÖVP nicht einmischen. Ich gehe aber davon aus, dass eine staatstragende Partei den Vorschlag der SPÖ akzeptieren wird.“ Er verwies darauf, dass umgekehrt die SPÖ auch die Wechsel bei der ÖVP im Vizekanzleramt akzeptiert habe. Für den Fall, dass die ÖVP den SPÖ-Kandidaten ablehnen sollte, kann sich Kaiser nicht vorstellen, dass die SPÖ ihn beim ersten Gegenwind fallen lässt - „und schon gar nicht beim ersten schwarzen Lüfterl“.