Landesrätin zu Primarprämien: „Optik fatal“

Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) hat am Freitag zu den umstrittenen Prämienzahlungen an KABEG-Primarärzte gesagt, die Optik sei zwar fatal, aber bei den Verhandlungen über das Gehaltsschema für Ärzte sei die Finanzlage besser gewesen.

Die Primarärzte der KABEG-KRankenhäuser sollen pro Monat 1.500 Euro Prämie bekommen, wenn sie bestimmte Vorgaben erfüllen - mehr dazu in Kritik an Prämie für Primarärzte. In Zeiten des Hypo-Heta-Desasters sei die Optik fatal, gab Prettner zu. Damals jedoch, als über das Gehaltsschema der Kärntner Spitalsärzte in den KABEG Krankenhäusern lange gerungen wurde, sei die Lage des Landes noch nicht so dramatisch gewesen.

„Primarärzte verzichteten wegen Jungärzten“

Man war froh, eine Lösung zu haben. dass man jetzt mittendrin im Thema mit den Haftungen war, sei unglücklich, aber die Vereinbarung sei als Pilotversuch deklariert gewesen, so Prettner. Die Alternative zu den Prämien wäre eine 15-prozentige Gehaltserhöhung auch für die Primarärzte gewesen, so Prettner. Sie betonte, dass die 50 Primarärzte zur Einigung im Gehaltsstreit viel beigetragen hätten: „Es ist auch um die Finanzierung der Jungärzte gegangen, die auch eklatante Gehaltsforderungen hatten. Da haben Primarii verzichten, um die Finanzierung möglich zu machen.“

„Betriebsrat stimmte zu“

Schlagend werden die Prämien ab heuer, für Prettner ist es ein Versuch, der möglicherweise auch wieder nachjustiert werden müsse. Es gebe eine Evaluierungsphase, danach werde bewertet. Auch wenn jetzt die Vertretung der Landesbediensteten die Prämie kritisiere, bei der Einigung habe auch der Betriebsrat mitgestimmt, so Prettner. „Dass auch die Teile, die das jetzt aufzeigen, haben zugestimmt. Das war Teil des gesamten Paktes, das ausverhandelt wurde.“

Köfer: „Unverschämte Ungleichbehandlung“

Gerhard Köfer vom Team Kärnten Stronach ortete in einer Aussendung eine unverschämte Ungleichbehandlung im öffentlichen Dienst: Während Primarärzte künftig die Prämie erhalten, soll ja den Landes und Gemeindebediensteten die Kinderzulage, die pro Monat nicht einmal 15 Euro ausmacht, gestrichen werden. Ein Umstand, der auch von der Vertretung der Landesbediensteten kritisiert wird.

BZÖ: Nachverhandlungen

In einer Reaktion sagte BZÖ-Landesobfrau Johanna Trodt-Limpl, es sei eine „brutale Demütigung“ gegenüber anderen Mitarbeitern in KABEG-Spitälern. Wegen der finanziellen Situtation des Landes seien Nachverhandlungen zwischen der Gesundheitsreferentin und den Primarärzten unumgänglich, so Trodt-Limpl.