Causa Leyroutz: In der FPÖ gärt es

130.000 Euro soll FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz die Klagenfurter Stadtwerke als Berater gekostet haben, darunter 20.000 Euro für ein Mittagessen – die Staatsanwaltschaft ermittelt. Nun mehrt sich auch in den eigenen Reihen die Kritik.

Die Honorarabrechnung des freiheitlichen Klubobmannes Christian Leyroutz bei den Stadtwerken sorgte für Aufregung. 130.000 Euro soll er den Stadtwerken in den Jahren 2012 und 2013 als Berater verrechnet haben, unter anderem jeweils rund 20.000 Euro für Verhandlungen und Vorgespräche in Restaurants. Seit Freitag ermittelt die Staatsanwaltschaft in diesem Fall – mehr dazu in Leyroutz begrüßt Ermittlungsverfahren.

Bei einer ORF-Umfrage zur Causa Leyroutz unter den Kärntner Bezirksobmännern der FPÖ schwingt durchaus Kritik mit. So verlangt etwa der Klagenfurter Stadtparteiobmann und Stadtrat Wolfgang Germ eine interne Parteivorstandssitzung. Alle Anschuldigungen sollen dabei aufgeklärt werden. „Unruhe“ spüre er nicht nur in der Parteibasis, sondern vor allem bei den Bürgern.

Auch der St. Veiter Bezirksobmann und Bürgermeister von Straßburg, Franz Pirolt, ortet Erklärungsbedarf: „Der Klubobmann versicherte uns, dass sich das darstellen lässt. Wenn das nicht so ist, dann wird es eine Konsequenz geben.“ Auf die Frage, ob es in der Parteibasis rumort, sagt er: „Man kann über solche Nachrichten über uns nicht glücklich sein.“ Nachsatz: „Die Optik ist nicht gut. Punkt!“

Angerer: Zu einem Geschäft gehören immer zwei

Entspannt hingegen sieht die Causa Leyroutz der Mühldorfer Bürgermeister und Spittaler Bezirksobmann, Erwin Angerer: „Ich spüre keine Unruhe in der Partei.“ Natürlich würden die Mitglieder Aufklärung fordern, er gehe davon aus, dass Leyroutz seine Leistungen ordnungsgemäß erbrachte und verrechnete. Auch die Summe von 130.000 Euro sei für ihn in Ordnung, so Angerer: „Zu einem Geschäft gehören immer zwei.“

Einige FPÖ-Funktionäre wollten keine Stellungnahme abgeben. Der Bürgermeister von Afritz, Max Linder, auch Bezirksobmann von Villach-Land, wollte gegenüber dem ORF keine Stellungnahme abgeben. Er wolle zunächst persönlich mit Christian Leyroutz sprechen und sich dann selbst ein Bild machen. Auch der Feldkirchner Obmann und Bürgermeister von St. Urban, Dietmar Rauter, sagte, er habe noch zu wenig Infos. Noch-Landesparteiobmann Christian Ragger, der auch Bezirksobmann im Lavanttal ist, wollte keine Stellungnahme abgeben, denn es handle sich um ein laufendes Verfahren. Auch der Villacher Parteiobmann und Stadtrat Erwin Baumann will nicht in einem laufenden Verfahren eingreifen.

SPÖ und Grüne fordern Konsequenzen

Das „beharrliche Schweigen“ von Neo-FPÖ-Chef Gernot Darmann zur Causa Leyroutz kritisierte am Dienstag SPÖ-Landesgeschäftsführer Daniel Fellner. Er fordert wie die Grünen Konsequenzen. Die Grünen wollen sämtliche Schadensersatzansprüche prüfen lassen, sagte Landessprecherin Marion Mitsche. Der Klagenfurter Gemeinderat und Kontrollausschussvorsitzende Thomas Winter-Holzinger fordert Leyroutz auf, „seine moralische und politische Verantwortung zu übernehmen.“

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