Neue Exportchancen im Iran

Unternehmer haben sich am Montag bei einer Außenwirtschaftstagung über Exportchancen in Russland, Türkei und Iran informiert. Gegen den Iran wurden die Sanktionen aufgehoben, das bietet neue Chancen.

Viele Kärntner Unternehmen sind auf den Export ihrer Produkte angewiesen. Handelsdelegierte aus dem Iran, Russland, der Türkei, Kasachstan und der Ukraine standen Rede und Antwort. Die Exporteure sprachen darüber, dass sich der türkische Tourismus in der Krise befindet, dass sich Kasachstan als neue Seidenstraße positioniert und Russlands Wirtschaft an zu viel staatlichem Einfluss leidet. In diesem Zusammenhang bleibt die Ukraine wirtschaftlich in Ost und West gespalten.

Die Strategie der Wirtschaftskammer zielt darauf ab, Beziehungen auch in Krisensituationen aufrechtzuerhalten, so Meinrad Höfferer: „Das verbindende Element über alle Länder ist das Vertrauen, auch in einer Krisensituation nicht davonzulaufen.“

Delegation wird Iran besuchen

Seit dem Ende der Sanktionen ist vor allem der Iran wirtschaftlich wieder interessant geworden. Mit einem prognostizierten Wachstum zwischen vier und sechs Prozent und Aufholbedarf in allen Bereichen böten sich große Chancen, heißt es. Seit 1,5 Jahren ist der Rial stabil zum Dollar. Der internationale Zahlungsverkehr läuft nur langsam an, die Banken im Land sitzen auf vielen faulen Krediten. Sie nehmen erst jetzt wieder Kontakt mit dem Westen auf.

Die Währungsreserven im Ausland sind bereits verplant, es besteht ein Investitionsbedarf von rund 400 Milliarden Euro, das ist nur mit ausländischer Hilfe möglich. Der akute Wassermangel im Land macht der Landwirtschaft und der Stromerzeugung zu schaffen. Aktuell bereitet die Wirtschaftskammer eine Delegation in den Iran vor, im Mai werden 27 Kärntner Firmenvertreter in das Land reisen.

Firma kehrt in Iran zurück

Die Firma von Alexander Glaunach stellt Schalldämpfer für Kraftwerke und den Anlagenbau her, er verspricht sich viel von der Reise in den Iran: „Wir waren im Iran bis zu den Sanktionen tätig und wollen neu Fuß fassen.“ Wie schnell sich der Wind in wirtschaftlicher Hinsicht drehen kann, musste dagegen der russische Handelsdelegierte miterleben. Sanktionsbedingt brach der österreichische Export nach Russland im letzten Jahr von 3,5 Milliarden um fast 40 Prozent ein. Es gibt wenige neue Firmen, die investieren.

EXPO 2017 in Kasachstan

Die 550 bestehenden Niederlassungen, darunter von zahlreichen Kärntnern, versuchen dennoch, im Land zu bleiben und die Krise zu überstehen. Denn Russland wird, wie auch die Türkei, weiterhin als Wachstumsmarkt der Zukunft gehandelt. Auch in der Ukraine gibt es immer noch wirtschaftliche Chancen, vor allem in den Bereichen Energieeffizienz, Landwirtschaft und IT.

Eines seiner schwierigsten Jahre hat Kasachstan vor sich, das zu erwartende Wirtschaftswachstum beträgt nur rund 0,5 Prozent. Ein Viertel der Wirtschaft ist von Öl und Gas abhängig, der Preisverfall macht dem Land zu schaffen. Positive Ausblicke verspricht die EXPO 2017 in Kasachstan. Eine österreichische Beteiligung bei „Future Energy“ ist bereits fix.