Auch Asylwerber nach Gewalt weggewiesen

Laut Gewaltschutzzentrum sind im laufenden Jahr bereits 119 Mal Wegweisungen ausgesprochen worden, 18 davon aus Asylheimen. Asylwerber werden aber nicht einfach auf die Straße gesetzt, sie werden verlegt.

Bei den Wegweisungen, die Asylwerber betrafen, kam es meistens unter Männern zu Gewalt: In 14 Fällen eskalierten Streitereien zwischen zwei Männern, in fünf Fällen erfolgten die Wegweisungen wegen Misshandlung der Ehefrauen der Gewalttäter. Roswitha Bucher vom Kärntner Gewaltschutzzentrum sagte dazu, Gewalt unter Bekannten gebe es bei Asylwerbern häufiger als der der restlichen Bevölkerung. In den Quartieren leben ja einander fremde Menschen zusammen, oft auf engstem Raum.

„Jeder bekommt zweite Chance“

Theoretisch fiele ein gewalttätiger Asylwerber aus der Betreuung heraus, in der Praxis schaut es sowohl beim Bund als auch beim Land anders aus. Gewalttäter und manchmal auch die Opfer werden in andere Betreuungseinrichtungen verlegt. Kärntens Flüchtlingsbeauftragter Udo Puschnig sagte, jeder bekomme eine zweite oder auch dritte Chance. Die Alternative wäre die Obdachlosigkeit, die auch ein Gefahrenpotenzial bedeute. Daher werden andere Quartiere zugeteilt.

Besondere Betreuungsplätze gibt es hier nicht. Verlegt wird also dahin, wo Plätze frei sind, so der Flüchtlingsbeauftragter des Bundes, Othmar Roschitz. Täter aber auch Opfer von Gewalt werden am häufigsten Afghanen oder Iraker. Häufiger gewalttätig als Inländer seien Asylwerber jedenfalls nicht, heißt es von Land und Bund unisono. Das zeigten auch die geringen Fallzahlen.

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