Vergewaltigung und Raub vorgetäuscht

Gleich drei Straftaten, die angezeigt wurden, haben sich nun als vorgetäuscht herausgestellt. Eine 16-Jährige hatte eine Vergewaltigung erfunden, ein Student täuschte einen Raub vor und ein Drogendealer machte sich zum Opfer einer Schlägerei.

In der jüngsten Vergangenheit mussten sich Beamte und Gericht in Kärnten immer wieder mit Falschaussagen und erfundenen Straftaten beschäftigen. Überfälle und Betrügereien werden am häufigsten vorgetäuscht, gefolgt von Sexualdelikten. Aufgedeckt werden solche Fälle meist erst im Zuge von umfangreichen Ermittlungen, bei denen sich Betroffene in Widersprüche verwickeln.

Zu viel Alkohol: Vergewaltigung erfunden

Am Freitag meldete die Kärntner Polizei gleich drei solcher Falschaussagen. Die erste stammt von einer 16-jährigen Klagenfurterin, die eine Vergewaltigung erfand. Am 10. Februar erstattete sie die Anzeige, dass sie von einem unbekannten und maskierten Mann auf einem Parkplatz vergewaltigt worden sei. Die umfangreichen Erhebungen durch Beamte des Kriminalreferates ergaben nun, dass die Jugendliche die Vergewaltigung vorgetäuscht hatte. Bei der Einvernahme gab sie übermäßigen Alkoholkonsum als Grund für ihre Aussagen an. Sie wird angezeigt.

Student täuschte Raub vor

Ebenfalls in der Nacht auf den 10. Februar erstattete ein 24-jähriger Student Anzeige wegen Raubes. Er gab an, er sei in Klagenfurt von zwei jungen Männern mit einem Klappmesser aufgefordert worden, ihnen Zigaretten zu geben. Bei den Ermittlungen stellte sich auch in diesem Fall heraus, dass die Anzeige gelogen war. Als Grund für die Tat gab er der Student ebenfalls übermäßigen Alkoholkonsum an, auch er wird angezeigt.

Drogendealer als vermeintliches Opfer

Als Opfer einer Schlägerei stellte sich wiederum ein Drogendealer in Villach vor der Polizei dar. Vor zwei Tagen kam es zwischen dem 26-jährigen Mann aus dem Bezirk Klagenfurt-Land und zwei weiteren Männern zu einer heftigen Schlägerei, bei der auch Pfefferspray und ein Schlagring zum Einsatz kamen. Der 26-Jährige musste mit einer Augenverletzung ins Krankenhaus gebracht werden. Vor der Polizei gab er an, bei der Schlägerei Opfer gewesen zu sein. Wie die Ermittlungen nun ergaben, kam es zu der Schlägerei allerdings nach einem gescheiterten Drogenverkauf, die Drogen wollte der 26-Jährige verkaufen. Er wird unter anderem wegen Verleumdung angezeigt.

Anfang Februar musste sich in Klagenfurt eine 26-jährige Kärntnerin wegen eines vorgetäuschten Raubes vor Gericht verantworten. Aus Angst vor einem Jobverlust erfand sie einen Handtaschenraub und sagte bei der Polizei falsch aus - mehr dazu in Geldstrafe wegen vorgetäuschten Raubes. Und Ende Jänner stahl ein 18 Jahre alter Angestellter in einem Supermarkt Geld aus der Kasse und täuschte einen Raubüberfall vor - mehr dazu in 18-Jähriger täuschte Raubüberfall vor.