Stadtwerke wollen Vergleich mit Ex-Vorstand

Der Vorstandsvorsitzende der Klagenfurter Stadtwerke Walter Groier will, dass nach der Causa Peham wieder Ruhe einkehrt. Er spricht einmal mehr von einem Vergleich. Christian Pehams Anwältin zufolge liege noch kein Angebot vor.

Die Stadtwerke suchen nach einem Nachfolger Christian Pehams als Kaufmännischem Vorstand. Am Dienstag räumte Groier ein, dass in der Causa viel Porzellan zerschlagen worden sei - mehr dazu in Peham will Entlassung gerichtlich anfechten. Sein Vertrauen in den Ex-Vorstand sei zwar erschüttert, aber nun müsse Ruhe ins Unternehmen einkehren, so Groier. Er strebe einen Vergleich an: „Ich habe eine Vergleichsregelung angeregt, sie steht im Raum. Ich bin nicht unzuversichtlich, dass wir vor der ersten Verhandlung im Mai zu einer Regelung kommen.“

„Geheimnisverrat“ Pehams

Groier zeigte auch Verständnis dafür, dass Peham zu seiner eigenen Verteidigung Dokumente der Stadtwerke mitgenommen habe. Aber dass diese unter anderem zu den Freiheitlichen gekommen seien, sei Geheimnisverrat - mehr dazu in Stadtwerke: Rätsel um vertrauliche Akten. Es gehe um zwei Aktenvermerke, so Groier, deren Inhalte im betriebswirtschaftlichen Sinne aber so intim seien, dass man in irgendeiner Form darauf reagieren habe müssen. „Nichts tun konnte man nicht.“ Daher habe der Aufsichtsrat die Abberufung Pehams in eine Eventualentlassung umgewandelt. (Eine Eventualentlassung wird aus formalen Gründen ausgesprochen, sollte das Arbeitsgericht die Entlassung nicht akzeptieren, Anm.)

"Bestes Ergebnis der Geschichte

Trotz dieser nötigen rechtlichen Schritte sei ein Vergleich sein Ziel, sagte Groier. Der abberufene Vorstand Peham fordert mehr als eine Million Euro, hohe Prozesskosten sind zu erwarten. Ein weiterer Grund, warum nun andere Töne in Richtung Peham zu hören sind, dürfte im guten Betriebsergebnis der Stadtwerke liegen. Groier sagte, dass die Stadtwerke 2015 das beste Ergebnis ihrer Geschichten eingefahren hätten.

Die Bilanz der Stadtwerke für 2015 zeige einen um 20 Prozent höheren Umsatz und ein um 50 Prozent höheres Betriebsergebnis, sagte Groier. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Die Stadtwerke suchen einen Nachfolger für Peham, eventuell auch einen interimistischen Vorstand, um das vier Augen Prinzip wahren zu können

Anwältin: Kein Angebot vorliegend

Die Wiener Anwältin von Christian Peham, Birgit Vogt-Majarek, sagte in einer Reaktion am Dienstag, es liege noch kein Vergleichsangebot vor. Ein solches sei immer nur angekündigt worden. Christian Peham sei immer gesprächsbereit, es liege nun an den Konditionen für einen möglichen Vergleich, so die Anwältin.