Vorerst keine Lösung für Asylunterkünfte

Nach den Verhandlungen in Wien am Dienstag gibt es weiter keine Lösung für die geplanten Asyl-Großquartiere in Kärnten. Für Villach will das Innenministerium einen Alternativ-Vorschlag prüfen, in St. Egyden werden sich Beamte des Ministeriums selbst ein Bild vor Ort machen.

Die drei Kärntner Bürgermeister trafen um 14.00 Uhr mit dem Flüchtlingskoordinator Christian Konrad zusammen und erhoffen sich eine Lösung. Seit drei Tagen hängt am Zaun vor der Henselkaserne in Villach der Bescheid des Innenministeriums. Damit können jetzt „mobile Wohneinheiten“, wie es im Bescheid heißt, am Gelände des Kaserne aufgestellt werden. Dort können dann bis zu 450 Flüchtlinge untergebracht werden - mehr dazu in Containerdorf: Bescheid am Maschendrahtzaun.

Bürgermeister Asyl Verhandlungen Wien

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Die Bürgermeister Vouk und Happe waren zufrieden mit dem Gesprächsverlauf im Innenministerium

Vouk und Happe: „Konstruktives Gespräch“

Auch wenn sich nach diesem Gespräch im Innenministerium keine Lösung für St. Egyden abzeichnet, sprachen die beiden betroffenen Bürgermeister, Valentin Happe von Schiefling und Ferdinand Vouk von Velden, von einem „sehr konstruktiven Gespräch“ mit dem Innenministerium. In den nächsten zwei Wochen sollen Beamte des Innenministeriums nach St. Egyden kommen, sich vor Ort ein Bild machen und mit den Vertretern der Bürgerinitiative sprechen. Man suche nach einer gemeinsamen Lösung, hieß es.

Valentin Happe von der ÖVP, der in der Vorwoche bereits verkündete, das zweite Flüchtlingsheim in St. Egyden sei vom Tisch, zeigte sich mit dem Gespräch zufrieden: „Das Innenministerium sieht ein, dass es eine Überforderung der Bevölkerung ist.“

Der Vertrag mit der Betreiberin des zweiten geplanten Flüchtlingsheims im Gasthof Lorenzihof sei aber wasserdicht, sagen beide Bürgermeister. Auf die Frage, wie kann eine Lösung aussehen könne, meinte Ferdinand Vouk von der SPÖ: „Es gibt zwei Quartiere und zwei rechtsverbindliche Verträge. Da muss es noch sehr viele Verträge geben, wenn wir ein Asylquartier wegverhandeln wollen.“

Villach: Alternative zu Containerdorf wird geprüft

Ein Großquartier will auch der Villacher SPÖ-Bürgermeister Günther Albel verhindern. Er schlug dem Innenministerium eine Alternative zum geplanten Containerdorf in der Henselkaserne vor.

„Das Grundstück in Langauen, das wir mit der Fellacher Bevölkerung angeboten haben, ist sehr positiv angekommen. Es wird schon in den nächsten Tagen vom Ministerium begutachtet“, teilte Albl mit. Jedes weitere Kleinquartier soll die Belegzahl reduzieren. Derzeit sind in Villach 565 Flüchtlinge untergebracht. 908 müssten es sein, damit die Quote erfüllt ist.

Bürgermeister Albl Asyl Verhandlungen Wien

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Der Villacher Bürgermeister Günther Albel vor seinem Gesprächstermin im Innenministerium

Option mit 250 Asylwerbern in Containerdorf

Laut dem Sprecher des Innenministeriums, Karl Heinz Grundböck, werde das Angebot Albels geprüft, um rasch Klarheit zu bekommen. Eine weitere Lösung, mit der auch das Innenministerium einverstanden wäre, sei, dass im Containerdorf in der Henselkaserne statt 450 nur 250 Asylwerber untergebracht werden und die restlichen in anderen Unterkünften. Der Bescheid für die Henselkaserne bleibe aber aufrecht.

Kaiser: Kärnten erfüllt Quote

Rückdeckung bekamen die Kärntner Bürgermeister am Dienstag von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Niemand könne verstehen, dass das Innenministerium neue Massenquartiere zwangsverordnet, obwohl mehr als ausreichen freie Plätze vorhanden seien, sagte Kaiser. Die Quote sei derzeit von Kärnten erfüllt und es gebe zusätzlich noch 220 freie Quartierplätze - mehr dazu in Kaiser: Liegen 15 Personen über dem Soll.

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