Kärnten Werbung setzt auf China

Im vergangenen Jahr hat Kärnten 12.187.000 Gästeübernachtungen verzeichnet, ein Plus von 0,5 Prozent. Man will künftig verstärkt auf Fernost setzen und dabei vor allem Gäste aus China mit „südlichem Lebensgefühl“ ansprechen.

Der Geschäftsführer der Kärnten Werbung, Christian Kresse sagte, vor zehn Jahren hatte China nicht einmal zehn Millionen Auslandsreisen. Im Jahr 2012 seien bereits 83 Millionen Chinesen bei Auslandsreisen unterwegs gewesen. 2020 werden es über 150 Millionen sein: „Wir sprechen von der ‚generation two‘: Das sind sehr gebildete Menschen, die nicht nur Status mit Werten, Kaufen und Shopping vergleichen, sondern mit Erlebnissen.“

Natur als Erlebnis

Ein Erlebnis sei die Natur. In einer ersten Phase sollen vermehrt Angebote zum Thema Rad-, See- und Bergerlebnis in den unterschiedlichen Tourismusregionen Kärntens geschaffen werden. Die Anbindung Kärntens sei mit Wien und durch die bestehenden Flugverbindungen zwischen Klagenfurt und Wien bzw. Köln, Hamburg und Berlin gegeben, sagte Kresse. Gespräche mit Fluggesellschaften über zusätzliche Verbindungen laufen. Diese sollen intensiviert werden, wenn der Klagenfurter Flughafen saniert sei, kündigte Kresse an.

Kärntner Tourismusbetrieb

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„Mut zur Lücke“

Eine neue Strategie soll neue Gäste bringen: vor allem die „südliche Lebensqualität“, die Kärnten als Alleinstellungsmerkmal habe, in den Mittelpunkt rückt, sagt Tourismuslandesrat Christian Benger (ÖVP). „Wir brauchen hier verstärkt Mut zum Weglassen. Nicht alles anbieten im Bauchladen. Wir brauchen Mut zur Konzentration, Mut zu Schwerpunkten beim Angebot, bei der Bewerbung, bei den Produkten und Projekten.“

„Freiheit für Kinder auf dem Bauernhof“

Ein Großteil des Budgets solle dafür aufgewendet werden, Kärnten-Urlaubern den „Geschmack der Kindheit“ wieder in Erinnerung zu rufen. „Urlaub am Bauernhof“ würde dafür zahlreiche Möglichkeit bieten, sagte Geschäftsführerin Edith Sabath-Kerschbaumer. „Das Thema Freiheit zum Beispiel, einmal Kind sein, sich schmutzig machen dürfen, sich im Baumhaus verstecken, eine Hütte im Wald bauen. Dass die Eltern mit ihren Kindern wieder etwas gemeinsam machen, egal ob sie Fischen oder Reiten gehen. Dass man alles essen kann, weil man weiß, wo es herkommt, auch die Begegnung mit Tieren.“

Drei Prozent mehr Gäste als Ziel

Insgesamt zehn Millionen Euro an Basisbudget stehen der Kärnten Werbung 2016 zur Verfügung. Weitere zwei bis zweieinhalb Millionen Euro sollen durch Kooperationen hereinkommen. Drei Millionen Ankünfte bis Ende 2017 sind das Ziel. Um das bisherige Niveau zu überschreiten, müssten drei Prozent mehr Gäste pro Jahr nach Kärnten kommen, sagt Kresse.