Protest gegen neues Verteilerquartier

Der Bund will 150 Flüchtlinge in einem neuen Verteilerquartier in St. Egyden unterbringen. Nicht nur die Gemeinde, auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ist dagegen, weil in unmittelbarer Nähe schon ein Quartier bestehe.

64 Flüchtlinge leben seit September in einem Landesquartier in Velden. Jetzt sollen 300 Meter entfernt im Lorenzihof in Schiefling bis zu 150 Flüchtlinge in einem Bundesquartier untergebracht werden - mehr dazu in Erstaufnahme-Zentrum in St. Egyden.

„Koordinator wusste nichts von Quartier“

Da es in der Gemeinde Schiefling steht, die bisher noch keine Asylwerber aufgenommen hatte, kann der Bund vom Durchgriffsrecht Gebrauch machen. Damit würden aber mehr als 200 Asylwerber auf engstem Raum leben und das Gefüge durcheinander bringen, sagte Veldens Bürgermeister Ferdinand Vouk.

Auch Flüchtlingsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) lehnt diese Konstellation entschieden ab. Er habe am Donnerstag vom Flüchtlingskoordinator davon erfahren und ihn darauf hingewiesen, dass St. Egyden zwischen Velden und Schiefling aufgeteilt sei und ein weiteres Flüchtlingsheim ganz in der Nähe sei. Das habe der Koordinator nicht gewusst.

E-Mail an Innenministerin

Die Eigentümerin des Quartiers hat, so Kaiser ihr Haus dem Land schon einmal angeboten, wegen der Nähe zum bestehenden Quartier sei das aber abgelehnt worden, sagte Kaiser. In einer Email versuchte Kaiser am Montag, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), auf dieses Quartier zu verzichten. Er erwarte, dass das auch passieren werde. Das Land erfülle die Flüchtlingsquote derzeit zu 96 Prozent. Währenddessen ist das Verteilerquartier in Ossiach seit rund drei Wochen in Betrieb und es sei alles friedlich geblieben - mehr dazu in Verteilerquartier: Ruhiger Start in Ossiach,