Erstaufnahme-Zentrum in St. Egyden
Die Nachricht von der Errichtung des Erstaufnahmezentrums hat die Bürgermeister von Velden und Schiefling nach eigenen Aussagen wie ein Keulenschlag getroffen. Sie erfuhren am Freitag, dass der Lorenzihof zum Asylwerber-Quartier umfunktioniert werden soll. Der Bund habe der Besitzerin der Liegenschaft den entsprechenden Vertrag dafür gegeben.
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Velden betreut 64 Asylwerber
Der Veldener Bürgermeister Ferdinand Vouk sagt: "Wir haben auf der Veldener Seite seit September 64 Asylsuchende untergebracht, haben mit der Dorfgemeinschaft eine wunderbare Willkommenskultur aufgebaut. Das funktioniert auch sehr gut. Jetzt soll 200 Meter weiter auf der Schieflinger Seite ein Asylheim bzw. Erstaufnahmezentrum errichtet werden. Das würde uns das ganze Gefüge durcheinandernbringen und wir sind zutiefst betroffen von dieser Vorgangsweise.“
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Bürgermeister beklagen Ungleichgewicht
Ein Ungleichgewicht zwischen Einwohnern und Asylwerbern - es sollen bis zu 150 Menschen untergebracht werden - sieht auch der Schieflinger Bürgermeister Valentin Happe. „Die Bevölkerung besteht im umliegenden Bereich aus etwa 500 Personen. Das ist nicht machbar.“
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Durchgriffsrecht - keine Asylwerber in Schiefling
Beide Bürgermeister haben angekündigt, sich gegen das Asylwerberheim zur Wehr setzen zu wollen. Doch die Möglichkeiten sind beschränkt: Weil Schiefling bisher keine Asylwerber aufgenommen hat, greift das Durchgriffsrecht des Bundes, sagte Happe: „Der Gemeinde sind die Hände gebunden, wir können nur auf das Goodwill der Bundes- und Landespolitiker hoffen, dass eine solche Überzahl an Flüchtlingen in diesem Gebiet nicht möglich ist.“
Bürgermeister hoffen auf Umdenken
Die Besitzerin des Lorenzihofes will gegenüber dem ORF keinen Kommentar zu der Sache abgeben - es sei schon viel zu viel darüber geredet worden.
Bereits am 28. Dezember sollen die ersten Asylwerber dem Vernehmen nach einziehen. Die beiden Bürgermeister Vouk und Happe hoffen, dass es doch noch zu einem Umdenken kommt. Sie haben den Flüchtlingskoordinator des Bundes, Christian Konrad, Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer und Land und Bund auf die besondere Situation aufmerksam gemacht.