Wildes Känguru gesichtet

Seit zwei Jahren lebt ein ausgebüxtes Känguru wild in Kärnten. Am Dienstagvormittag wurde es von einem Lkw-Fahrer in der Nähe von Zlan gesichtet. Ein zweites, damals ebenfalls ausgerissenes Känguru, wurde wieder eingefangen.

„Das kann doch jetzt nicht wirklich ein Känguru gewesen sein.“ Das war der erste Gedanke, denn Heinz Weissmann hatte, als er Dienstagvormittag das Tier sah. Der Lkw-Fahrer war am Dienstagvormittag zwischen Mautbrücke und Zlan unterwegs, als er bei der Ortschaft Ziebel das Känguru am Straßenrand sah. Weissmann blieb stehen und schaffte es noch, ein Foto von dem Tier zu machen, bevor dieses wieder im angrenzenden Wald verschwand.

Känguru entlaufen Zlan

Heinz Weissmann

Das Wallaby ist immer auf demselben Feld zu sehen.

Vor zwei Jahren mit „Charley“ ausgerissen

Mittlerweile weiß man, woher das Tier ursprünglich stammte. Schon vor zwei Jahren riss das Känguru gemeinsam mit einem Kollegen von einem Bauernhof in Zlan aus. Das zweite Tier, das damals auf den Namen „Charley“ hörte, kam öfters zum Haus von Werner Linder in Zlan zu Besuch und ließ sich dort füttern.

Känguru Charly

APA/Hermann Sobe

Känguru „Zlani“ (vorne), vormals „Charley“

Im Jänner konnte Charley mit Hilfe einer Nachbarin, Anita Gasser, und eines Tierarztes eingefangen werden. Seitdem lebt er bei Hotelier Siggi Neuschitzer in Trebesing, der das Tier ob seiner Herkunft „Zlani“ taufte – mehr dazu in Neues Zuhause für Känguru „Zlani“. Rund zwölf Kängurus leben derzeit in Trebesing im Gehege von Neuschitzer. „Zlani“ gilt als erfahrener Ausbrecher. Im Jahr 2013 hielt das Tier nach einem Ausbruch bereits das Gailtal auf Trab - mehr dazu in -Känguru „Charly“ in St. Stefan ausgebüxt (kaernten.ORF.at, 21.6.2013). Das Tier wurde eingefangen und nach Zlan gebracht, von wo es eben wieder ausriss.

Sigi Neuschitzer Känguru Zlani

ORF

Hotelier Neuschitzer mit „Zlani“ im Jänner

Neues Heim für wildes Känguru

Das am Dienstag gesichtete Känguru ist weiter namenlos, lebt nach wie vor „in freier Wildbahn“ und scheint scheuer als „Zlani“ zu sein. Man müsste dem Tier in Zlan an einer Stelle immer Futter bereit legen, dann könne man das Tier vielleicht anlocken, meint Neuschitzer. Zwar seien diese Kängurus auch für die Kälte gut gerüstet, trotzdem seien sie natürlich in einem Gehege viel besser aufgehoben. In seinem Gehege sei jedenfalls noch Platz: „Wir sind gerne bereit das Känguru aufzunehmen.“

Retterin von „Zlani“ überlegt neuerlichen Einsatz

Die Zlanerin Anita Gasser, die schon den ersten Ausreißer „angefüttert“ und damit das Einfangen möglich gemacht hatte, könnte sich vorstellen, auch diesmal tätig zu werden. Sie werde aber Hilfe brauchen, sagte sie gegenüber kaernten.ORF.at. Denn sie arbeite tagsüber und es müsse jemand das Feld, auf dem das Tier schon öfter gesichtet worden sei, beobachten. Dann könne man gezielt Futter hinbringen und dann einen Tierarzt zuziehen, der das Känguru betäuben könnte. Sie finde es schlimm, dass sich der ehemalige Besitzer der beiden Tiere („Zlani“ und das jetzt gesichtete Tier kommen vom selben Hof) nicht mehr darum kümmere. Er sei bekannt, sagte Gasser, aber er wolle sie nicht mehr.

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