Rechnungshof: Spitäler könnten mehr sparen

Laut Bundesrechnungshof habe Kärnten im Krankenhausbereich noch viel Sparpotenzial. Kärnten habe demnach 6,74 Akutbetten pro 1.000 Einwohner. Im Österreichdurchschnitt sind es nur 5,89. Kärnten könnte 83 Mio. Euro einsparen.

Der am Mittwoch veröffentlichte Rechnungshofbericht berücksichtigt den Versorgungsstand im Jahr 2013. Demnach habe Kärnten die zweitmeisten Spitalsbetten aller Bundesländer, gleichzeitig werden mehr Kärntner in anderen Ländern behandelt, als umgekehrt. Österreich habe im EU-Vergleich die meisten Akut-Spitalsbetten, hält der Rechnungshof in seinem Bericht ebenfalls fest. Kärnten lag 2013 um 14 Prozent über dem Österreich-Schnitt. Das bedeute 83 Millionen Euro Mehrkosten im Jahr, rechnete der Bundesrechnungshof vor.

„Privatspitäler eingerechnet“

Das will Gerhard Stadtschreiber vom Kärntner Gesundheitsfonds so nicht gelten lassen: In der Auflistung des Rechnungshofes würden auch die Sanatorien Maria Hilf und Villach-Warmbad sowie das Unfallkrankenhaus Klagenfurt miteingerechnet, auf die das Land keinen Einfluss habe. Wenn man diese Sanatorien herausrechne, komme man auf 6,22 Betten pro 1.000 Einwohner.

Mit dem neuen Regionalen Gesundheits-Strukturplan, der bis 2020 umgesetzt werden soll, erreiche Kärnten den vom Rechnungshof genannten Österreichschnitt, so Stadtschreiber: „Wir kommen auf eine Dichte von 5,8 Betten pro 1.000 Einwohner, wobei schon die Kooperation zwischen Klinikum Klagenfurt und Unfallkrankenhaus mit 100 Betten berücksichtigt ist.“

Spitalsbetten auch für Geriatrie

Außerdem gebe es noch eine Besonderheit in Kärnten, so Stadtschreiber: Rund zehn Prozent der Spitalsbetten werden für die Geriatrie, also für alte Menschen genutzt. In anderen Bundesländern seien es viel weniger, teilweise gar keine Betten dafür vorgesehen. Außerdem werden rund 2.000 mehr Kärntner in anderen Bundesländer behandelt, als umgekehrt. Das liegt zu einem wesentlichen Teil am Krankenhaus Lienz. Für viele Menschen im Mölltal, Oberen Drautal und Lesachtal ist es das nächstgelegene.

Die Forderung des Rechnungshofes, die Patientenströme zwischen den Bundesländern zu berücksichtigen, werde laut Stadtschreiber mit dem neuen Strukturplan Gesundheit in Kärnten erfüllt.