Anklage gegen Ex-Hypo-Vorstand Pinkl

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat Anklage gegen Ex-Hypo-Vorstand Franz Pinkl, seinen damaligen Stellvertreter und drei weitere Beschuldigte eingebracht. Es geht um einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Aktiengesetz bei der Notverstaatlichung 2009.

Anfang Dezember 2009, also zehn Tage vor der Notverstaatlichung der Hypo, die damals im Eigentum der Bayerischen Landesbank war, soll der fünfköpfige Vorstand einen Sonderbericht nicht an den Aufsichtsrat erstattet und wichtige Informationen vor der Notverstaatlichung unrichtig wiedergegeben haben. Wegen dieses schwerwiegenden Verstoßes gegen das Aktiengesetz müssen sich Pinkl und vier weitere Vorstandsmitglieder nun verantworten.

Angeblich zwei Millionen Euro Abfertigung erhalten

Franz Pinkl war zur Zeit der Notverstaatlichung im Dezember 2009 Kurzzeitvorstand der Hypo. Er wurde vom damaligen Chef der Bayern-LB, Michael Kemmer, zu dem ihm ein freundschaftliches Verhältnis nachgesagt wurde, eingesetzt. Elf Monate - von Juni 2008 bis Mai 2009 - stand Pinkl an der Spitze der Hypo. Der Abschied soll ihm mit kolportieren zwei Millionen Euro erleichtert worden sein. Seine damaligen Vorstandskollegen, die mit ihm auf die Anklagebank müssen, sollen insgesamt knapp 1,4 Millionen Euro als Abfertigung kassiert haben.

In Medienberichten wurde aber auch der Verdacht geäußert, dass Pinkls Abfertigung in Wahrheit eine Prämie gewesen sei, die ihm die Bayern für die Notverstaatlichung, also die Übernahme er Bank durch die Republik Österreich, gezahlt haben sollen.

Pinkl will Bank „stabilisiert“ haben

Pinkl selbst machte bisher keine Angaben zu seiner Millionen-Abfertigung. Er sagte nur, er habe die Bank stabilisiert. Die Bayern seien schon bei seinem Eintritt im Juni 2008 entschlossen gewesen, aus dem Investment in Kärnten auszusteigen.

Vor dem Hypo-Untersuchungsausschuss im Kärntner Landtag im Jahr 2010 hatte Pinkl erklärt, dass ihm unmittelbar nach seinem Eintritt in die Hypo aufgefallen sei, dass mehr Kredite faul sein könnten als damals ausgewiesen war. Daher habe er die Überprüfung durch externe Berater veranlasst. Diese soll, so heißt es, 60 Millionen Euro verschlungen haben.

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