Bank für Gemeinwohl für Wirtschaftsethik

Das Projekt Bank für Gemeinwohl hat sich am Mittwoch in Klagenfurt vorgestellt. Hinter der Genossenschaft stehen Privatpersonen und Vereine, ab 200 Euro kann man mitgründen. Die Bank will nicht gewinnorientiert, sondern ethisch agieren.

Die Bank für Gemeinwohl will sich auf die Kernaufgaben eines Geldinsituts wie Spareinlagen, Kredite und Zahlungsverkehr beschränken. Kredite will man ausschließlich für Investitionen in Ökologie, Soziales, Bildung und nachhaltige Projekte vergeben. Spekulationsgeschäfte und den Verkauf von intransparenten Finanzprodukten lehnt Genossenschaftsvorstand Robert Moser ab.

Der gebürtige Lienzer war bis vor kurzem bei der Kitzbühler Sparkasse. Jetzt will Moser die erste Ethikbank Österreichs aus der Taufe heben, finanziert von privaten Genossenschaftern: „Es ist jetzt in einer Phase, wo es ganz wichtig ist, dass die Menschen einsteigen. Wir brauchen sechs Mio. Euro, um die Genehmigung bei der FMA (Finanzmarktaufsicht, Anm.) zu bekommen. Wir haben 1,7 Mio. die eingezahlt sind, und haben 2.000 Genossenschafter.“

„In Kärnten Sehnsucht nach ehrlicher Bank“

Darunter auch etliche bekannte Namen, wie der Chocolatier Josef Zotter, Sonnentor Gründer Johannes Gutmann, Schuhproduzent Heini Staudinger oder Bauunternehmer Robert Rogner. In Kärnten unterstützt Segelweltmeisterin Lara Vadlau das Projekt ethische Bank. Insgesamt 43 Genossenschafter zählt man bislang in Kärnten, 200 Euro beträgt der Mindestbeitrag, sage Moser: „Speziell in Kärnten muss ja die Sehnsucht nach einer Bank, die ehrlich und transparent ist und nicht zockt, größer sein, als in jedem anderen Bundesland.“

Nicht jeder bekommt Kredit

Bis Ende nächsten Jahres möchte man das erforderliche Mindestkapital von sechs Millionen Euro für die Anmeldung der Bank bei der Finanzmarktaufsicht beisammen haben. Filialen soll es keine geben, österreichweit sollen mobile Bankberater die Kunden betreuen. Der wesentlichste Unterschied zu herkömmlichen Banken sind aber die Kriterien bei Kreditgeschäften. Nachhaltige Projekte sollen finanziert werden, so Moser. Jedes Unternehmen, das nachhaltig produziere, das auf die Lieferantenkette achte, das die Mitarbeiter fair behandle, die Zahlen offenlegt und gemeinwohlorientiert sei, komme in Frage. Sei es ökologische Landwirtschaft, gemeinsame Bauprojekte oder innovative Ideen im Bereich Umweltschutz.

Das Risiko einer Ethikbank sei deutlich geringer als das anderer Banken, sagte Moser. Positive Beispiele seien etwa die Freie Gemeinschaftsbank in Basel oder die GLS in Deutschland, sagte Moser.

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