Zwei Tote bei Flugzeugabsturz

Zwei Männer, 53 und 57 Jahre alt, sind Sonntagmittag bei einem Flugzeugabsturz im Lavanttal ums Leben gekommen. Das Ultraleichtflugzeug der beiden Cousins stürzte auf einer Wiese ab. Flugmanöver könnten die Unfallursache gewesen sein.

Der 53-jährige Pilot lebte seit Längerem in Deutschland. Er war mit der Miet-Maschine einer deutschen Fluggesellschaft aus München gekommen. Gegen 11.00 Uhr holte er seinen 57-jährigen Cousin am Flugplatz in St. Marein zu einem Rundflug durch das Tal ab. Nur eine halbe Stunde später stürzte der Breezer B400 unweit der Ettendorfer Landesstraße auf einer Wiese gleich neben der Ortstafel von Ragglach ab. Das Flugzeug begann sofort zu brennen, sagte Einsatzleiter Thomas Morianz von der Freiwilligen Feuerwehr St. Andrä: „Als wir eintrafen, hatten Passanten bereits mit den Löscharbeiten begonnen. Für die Insassen des Flugzeugs konnten wir leider nichts mehr tun.“

Flugzeugabsturz Paierdorf

APA/Gert Eggenberger

Absturzstelle

Die beiden Cousins aus dem Lavanttal wurden laut Polizei bei dem Aufprall sofort getötet. Auf richterlichen Beschluss wurde die Obduktion der Leichen angeordnet. Neben Feuerwehr, Rettung und Polizei wurden auch zwei Teams der Krisenintervention zum Einsatzort gerufen, um die Unfallzeugen zu betreuen.

Flugzeugabsturz Ultralight Paierdorf

APA/Gert Eggenberger

Persönliche Gegenstände

Augenzeugen berichten von Flugmanövern

Nun muss die Flugunfallkommission klären, warum das Ultraleichtflugzeug abstürzte. Augenzeugen berichteten von Flugmanövern, demnach sei die Maschine sehr tief geflogen und habe mit geringer Geschwindigkeit Kreise gezogen. „Drei Zeugen haben bestätigt, dass einige Manöver geflogen wurden“, sagte Polizei-Einsatzleiter Peter Hauser. Das Flugzeug werde jetzt auch auf technische Gebrechen untersucht, das Ergebnis sei noch offen. Als wahrscheinlichste Absturzursache gilt derzeit ein sogenannter Strömungsabriss, das heißt zu geringe Geschwindigkeit.

Flugzeugabsturz Paiersdorf

ORF

Teil des Wracks

Zuständig für die Ultraleicht-Piloten ist nicht die Luftfahrtbehörde Austrocontrol, sondern der Aero-Club. Eine Häufung von Unfällen mit den Leichtflugzeugen sieht Martin Huber, Präsidenten des Aero-Clubs Kärnten, nicht. Auch die Ausbildung sei nicht einfach, die UL-Piloten müssten vor der Prüfung unter anderem rund 30 praktische Flugstunden absolvieren.

Bereits fünf Tote bei Flugzeugabstürzen

Allein heuer gab es mit dem Unfall am Sonntag bereits fünf Tote bei Flugzeugabstürzen in Kärnten. Zuletzt kam ein Berufspilot aus Deutschland Ende August bei einer Flugshow in Hirt ums Leben - mehr dazu in Tödlicher Flugunfall: Vermutlich Pilotenfehler.

Bereits im März kam es in Klagenfurt zu einem tödlichen Absturz, der durch einen Strömungsabriss verursacht wurde: Ein Ultraleichtflugzeug stürzte beim Üben von Landeanflügen ins Dach der landwirtschaftlichen Fachschule Ehrental. Sowohl der Pilot als auch der Passagier wurden dabei getötet: Ehrental: Fehlreaktion war Absturzursache.

Glimpflich endete hingegen ein Absturz eines Ultraleichtflugzeugs zweier Kärntner in Slowenien. Eine Tragfläche wurde abgerissen, die Maschine schwebte am Notfallschirm zu Boden. Die beiden Kärntner blieben unverletzt - mehr dazu in Kärntner überlebten Flugzeugabsturz.

Flugzeugabsturz Paiersdorf

ORF

Ultraleichtflugzeug der Marke Breezer B400