Post stellt Todesanzeigen oft zu spät zu

In vielen Landgemeinden ist es üblich, dass Partezettel an alle Haushalte verschickt werden. Die Nachrichten gelten bei der Post aber als Massensendungen und kommen oft zu spät. So müssen Familien die Parten selbst austragen.

„Wenn´s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post“. Der Slogan hält sein Versprechen aber nicht immer. Todesanzeigen werden von der Post nämlich als Massensendungen behandelt und teilweise erst nach zwei Tagen zugestellt. Da kann es vorkommen, dass die Parten erst nach dem Begräbnis im Briefkasten zu finden sind.

Gespräche brachten nichts

Alternativen zur Post gibt es so gut wie keine, sagt Bestatter Thomas Novak. Der eine Teil bekommt die Parte am selben Tag, die andere Hälfte am nächsten Tag. Eine Lösung mit ihr aber offensichtlich auch nicht. Gespräche zwischen der Kärntner Bestatterinnung und der Post veränderten an der Situation nichts. In einer schriftlichen Stellungnahme verweist die Post AG auf eine Sonderregelung: „Für Partezettel, die in einer unserer Geschäfststellen aufgegeben und bis spätestens 14.00 Uhr an die Zustellbasen gebracht werden, erfolgt die Zustellung längstens innerhalb von zwei Werktagen“.

Familien tragen Parten selbst aus

Bei einem Todesfall am Wochenende kann es allerdings auch länger dauern. Dass die Post gerade bei Partezetteln nicht flexibler ist, können betroffene Angehörige und Bestatter gleichermaßen nicht verstehen. So kümmern sich die Angehörigen von Verstorbenen immer öfter auch um das Austragen der Parten selbst, damit jeder, der am Begräbnis teilnehmen möchte, auch rechtzeitig den Termin erfährt. Eine Alternative gäbe es noch: Wird der Partezettel nicht als Massensendung, sondern als Einzelbrief aufgegeben, geht es schneller, kostet dafür mehr als das Dreifache.