Verbund: Erste Ergebnisse nach Fischsterben

Nach der Möllspülung in der Vorwoche, die zu einem Massensterben von Fischen geführt hat, gab der Verbund am Mittwoch erste Untersuchungsergebnisse bekannt: Die bei der Spülung zustande gekommene Schlammmenge sei nicht erheblich größer als im Durchschnitt.

Die Spülung des Kraftwerks Rottau im Mölltal sei jedes Jahr vorgesehen und sogar vorgeschrieben, sagte Johann Schuster vom Verbund. Er ist der Leiter der Werksgruppe Malta/Reißeck.

Koordinierte Spülung gemeinsam mit Kelag

Diesmal war die Kelag mit dem Speicher Gössnitz dabei. Auf die Frage von ORF Kärnten-Redakteur Peter Matha, ob dies der Grund dafür gewesen sein könne, dass eine ungewöhnlich große Schlammlawine dahergekommen sei, sagte Schuster: „Nein. Die Koordination mit der Kelag hat nur terminliche Auswirkungen. Wir haben sozusagen beide Speicher in einer koordinierten Art und Weise gespült.“

Rottau Stausee

ORF

Die zustande gekommene Schlammmenge sei nicht erheblich größer als im Durchschnitt. Lediglich die Spitzenkonzentration sei bei der Austragung sehr hoch gewesen, dafür aber nur sehr kurz. „Es waren nur sehr wenige Minuten. Wie sehr das dem Fischbestand geschadet hat, werden erst die Beweissicherungen durch Elektrobefischung ergeben.“

Endergebnis in einigen Wochen wahrscheinlich

Das Land Kärnten werde nächste Woche überprüfen, wie viele Fische jetzt da seien und nach einiger Zeit eine erneute Zählung durchführen, um festzustellen, wie viele Fische zurückgekommen seien.

Schuster: „Wir haben die letzte Befischung vor einem Jahr gemacht. Wir kennen den Fischbestand vom vorigen Herbst. Wir müssen jetzt warten, bis sich die Fische, die vor der Spülung in die Drau geflohen sind, wieder angesiedelt haben. Das dauert einige wenige Wochen. Danach wird man feststellen können, wie groß der Schaden am Fischbestand wirklich ist.“

Hohe Schaden durch Feinteilchen-Konzentration

Es habe auch im Jahr 2009 eine Spülung gegeben, davor sei mehrere Jahre nicht gespült worden, weil die Wasserführung nicht gegeben war, so Schuster: "Dadurch gab es eine Anreicherung von Feinteilen, die zu extremen Konzentrationen und zu einem relativ großen Schaden im aquatischen Lebensraum geführt haben.

Auch in Zukunft werde darauf geachtet, die Vorschrift nicht zu verletzen und mindestens einmal pro Jahr zu spülen, sagte Schuster: „Ich tendiere eher dazu, in Zukunft öfter zu spülen, weil dadurch die Belastung geringer wird.“

Regen: Verbund senkt Stauseen ab

Der Verbund gab am Mittwoch auch bekannt, dass aufgrund der Niederschlagsprognosen für die nächsten Stunden und Tage der Wasserspiegel der Stauseen an der Drau abgesenkt werden müsse. Sowohl der Stausee Rosegg, als auch jener in Feistritz und der Völkermarkter Stausee werden auf 90 Zentimeter unter dem Stauziel gesenkt.

Das Ganze erfolge langsam, betonte Verbund-Sprecher Robert Zechner: „Nach den aktuellen Niederschlagsprognosen für die Drau rechnen wir für morgen oder Freitag mit einem hundertjährlichen Hochwasser oder etwas weniger. Eine Wassermenge, die einmal im Jahr in der Drau auftritt. Wir haben bei den neuen Betriebsvorschriften die Vorgabe, dass wenn wir in der Vorschau einen bestimmten Wert überschreiten, die Absenkung der großen Stauräume in die Wege leiten.“ Aktuell wurde damit am Dienstagabend begonnen. „Wir waren heute am Vormittag bei den großen Stauräumen. Dort war der Stauspiegel um 90 Zentimeter niedriger.“

Vor drei Jahren gab es in Lavamünd nach heftigen Regenfällen ein Jahrhunderthochwasser. Die Drau hatte damals einen Pegel von mehr als sechs Meter. Das Hochwasser richtete Millionenschäden an.

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