Neue Jobs für Behinderte

Seit Freitag gibt es in Klagenfurt eine Filiale der gemeinnützigen Gesellschaft „Arbeit für beeinträchtigte Menschen“, kurz AfD. Der Betrieb beschäftigt sieben Mitarbeiter, fünf davon sind Menschen mit Behinderung.

Verkauft werden gebrauchte Computer, die gelöscht, generalüberholt oder repariert wurden. Die Computer sind wie neu, sind aber um rund zwei Drittel günstiger. Geeignet sind sie für Firmen, Schulen oder ältere Menschen - etwa Neueinsteiger - für sie gibt es auch eigene Beratung im Betrieb. Eine Konkurrenz für den Handel sollen die Geräte trotzdem nicht sein, denn die Auflösung der Business-Geräte eigne sich gar nicht für Computerspiele.

Idee aus Deutschland

Die Geschäftsidee alte PCs zu restaurieren und wieder zu verkaufen kommt aus Deutschland, dort gibt es schon etliche AfB-Filialen. Die erste in Österreich wurde vor fünf Jahren in Wien eröffnet. Österreich Geschäftsführer Kurt Essler: „Das Besondere ist, dass wir alles in integrierten Teams mit behinderten Menschen machen. Diese Leute, die es ohnehin nicht einfach haben, bekommen dadurch eine Vision in der Arbeitswelt.“

Fabio Papini hat 20 Jahre Computer-Erfahrung und hat das Konzept nun für den Standort in der Klagenfurter Rosentalerstraße übernommen. AfB löst nun für große Betriebe das Problem, alte Computer los zu werden, sagt Papini: „Wir holen die Sachen ab, löschen die Daten und es wird dann für ökosoziale Unternehmen verwendet.“

Volle Lagerhallen

Die nötigen Partner sind fast schon alle gefunden, sagt Papini. Die Lagerhalle ist voll mit PCs. Einer der Partner ist die Bank für Kärnten. 100 alte PCs wurden bereits bei AfB abgeliefert, sagt Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer: „Es tut uns sehr oft im Herzen weh, wenn wir diese Geräte auf den Müll geben müssen. Hier ist sichergestellt, dass sie weiterverwendet werden können. Was gibt es denn Schöneres? Es ist eine Win-Win-Situation.“

Auch der Landeshauptmann, Peter Kaiser (SPÖ) spricht von einer Win-Win-Situation. Einerseits werden Ressourcen sparsam verwendet und auf der andren Seite steht das Soziale Engagement: „Es zeigt, dass es ein durchdachtes und nachhaltiges Konzept ist und eine Chance hat, sich zu behaupten.“ Der Betrieb ist gemeinnützig. Die Gewinne müssen wieder in den Standort und in die sieben Arbeitsplätze in der Rosentalerstraße 143 investiert werden.