Kärnten Vorbild bei Jugendbeschäftigung

Im Rahmen der ELISAN-Konferenz beraten acht EU-Länder, wie sozialen Problemen, unter anderem der Jugendarbeitslosigkeit, entgegengewirkt werden kann. Kärnten gilt als Vorbild bei der Jugendbeschäftigung.

Am 17. September fand in Klagenfurt eine Konferenz von ELISAN (European Local Inclusion and Social Action Network) statt. Diese zeigte einmal mehr, dass Jugendarbeitslosigkeit ein europäisches Problem ist. In einigen Ländern ist jeder zweite Jugendliche ohne Job, die meisten davon haben keine abgeschlossene Ausbildung. Daher liege hier auch der Schwerpunkt von ELISAN, so Beate Prettner (SPÖ). Jugendliche ohne Ausbildung sollen künftig mehr Möglichkeiten für das Nachholen einer Ausbildung haben. Sie sollen in die Gesellschaft eingebunden werden und durch Arbeiten solle ihr Selbstwertgefühl gestärkt werden.

Kärnten schneidet gegenüber den meisten Mitgliedsländern in der ELISA gut ab, sagte Prettner: „Wir sind für viele Länder beispielgebend, viele schauen auf unsere Konzepte, wie wir gegen das Thema Jugendarbeitslosigkeit ankämpfen. Deshalb haben wir dieses Thema auch als ‚Best Practice‘ genommen.“

Sechs Milliarden Euro von EU

Die EU stellt zur Zeit sechs Milliarden Euro zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit zur Verfügung. In erster Linie für Länder, in denen die Jugendarbeitslosigkeit über der 25 Prozent-Marke liegt. Um eine deutliche Senkung der Jugendarbeitslosigkeit herbei zu führen, wären aber über 20 Milliarden Euro notwendig, so EU-Abgeordneter Eugen Freund (SPÖ).

Elisan als sachpolitische Plattform

Christian Ragger (FPÖ), Generalsekretär der Vereinigung sagte: „Wir verstehen uns einerseits als Plattform der Vernetzung und der Ideenschmiede, andererseits handeln wir aber auch aus ganz klarem politischen Auftrag.“ Das eigentliche Interesse von Europa sei es, die Region des Friedens, der in Europa herrscht, auch zu bewahren. Bewahren könne man diese Region nur, wenn man ein gemeinsames Sozialsystem schaffe, wo jeder den gleichen Anspruch hat. Da die Länder der EU unterschiedliche Zugänge haben, bietet ELISAN eine neutrale, aber auch sachpolitische Plattform.

Ragger verlangt eine Art Rettunsschirm gegen die Jugendarbeitslosigkeit in den EU Ländern. Es solle noch mehr Geld zur Verfügung stehen, um der Jugend eine Zukunft zu schaffen.

Jugendarbeitslosigkeit ist „tickende Zeitbombe“

Auch EU-Abgeordneter Freund sieht in der Jugendarbeitslosigkeit eine „tickende Zeitbombe“, die es zu entschärfen gelte, bevor sie zur echten Gefahr für Europa werde. Das sei nur möglich, wenn die Länder zusammen arbeiten und durch Ideenaustausch schnell zu Lösungen kommen.