Heta-Gläubiger: Positive Signale an Kärnten

Im Hypo-Heta-Debakel sind am Donnerstag öffentlich Signale von den größten Gläubigern gekommen. Sie zeigen sich bereit, an einer einvernehmlichen Lösung mitzuarbeiten. Laut „Wirtschaftsblatt“ erwäge Kärnten überdies einen Rückkauf von Garantien.

Gleichzeitig halten diese Gläubiger, die sich Ad-Hoc-Gruppe nennen, aber eine vollständige Befriedigung ihrer Ansprüche für machbar. Allerdings drängen sie auf die Verantwortung des Bundes. Es handelt sich um eine Gruppe von internationalen Finanz-Institutionen.

Die Ad-Hoc-Gruppe

  • Commerzbank AG
  • Cyrus Capital Partners, L.P.
  • Farallon Capital Europe LLP
  • FMS Wertmanagement AöR
  • Knighthead Capital Management, LLC
  • N.V. Bank Nederlandse Gemeenten
  • Pacific Investment Management Company, LLC (PIMCO)
  • Redwood Capital Management, LLC und andere.

Forderungen von 2,5 Mrd. Euro

Sie haben Forderungen gegenüber der HETA über 2,5 Milliarden Euro, weil sie Anleihen halten, für die das Land Kärnten haftet. Diese Gruppe zeigte sich in einer Aussendung zu „konstruktiven Verhandlungen“ bereit. Ziel sei, gemeinsam mit der Heta, dem Land Kärnten und dem Bund eine Lösung zu erarbeiten. Bemerkenswert, auch aus Kärntner Sicht: Die Gläubiger halten öffentlich fest, den Bund treffe eine besondere Verantwortung für die derzeitige Situation, mit Hinweis auf den Griss-Bericht. Dieser hatte ja rund um die Hypo-Heta ein „Multiorganversagen“ festgestellt. Eine einvernehmliche Lösung sei daher im Interesse des Bundes.

„Kärnten soll Zukunftschance haben“

Für Kärntens Milliardenhaftungen soll eine Lösung erarbeitet werden, die dem Land eine Zukunftschance ermögliche, so die Gläubiger. Aber gleichzeitig müssten die Forderung der Gläubiger vollständig sichergestellt werden. Dazu gehöre ie bestmögliche Verwertung von Vermögenswerten bei der Heta, früher Hypo.

Schaunig: Gesprächsbereitschaft erfreulich"

Das heißt, diese Gläubigergruppe fordert eine aktivere Rolle des Bundes ein, was wohl auch Zahlungsbereitschaft heißt. Denn Kärnten wird ist nicht in der Lage, aus eigener Kraft die Milliarden-Forderungen zu erfüllen. Finanz-Referentin Gabi Schaunig (SPÖ) sagte in einer ersten Reaktion, sie nehme diese Haltung auch in den Verhandlungen mit den Gläubigern wahr, die Gesprächsbereitschaft sei erfreulich.

Wirtschaftsblatt: Land erwägt Rückkauf

Laut „Wirtschaftsblatt“ (Donnerstag-Ausgabe), erwäge das Land Kärnten auch, Garantien zurückzukaufen. Kärnten verhandle seit eineinhalb Monaten mit den Gläubigern des Instituts und diskutiere verschiedene Lösungsansätze, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) im „Wirtschaftsblatt“. „Eine Möglichkeit wäre auch, dass sich das Land Kärnten in den Verhandlungen mit den Gläubigern darauf einigt, den Haftungstitel um einen Betrag X abzulösen“, sagte Kaiser.

Sein Sprecher sagte, Kaiser beziehe sich damit auf den Rückkauf von Haftungen und nicht auf den Kauf von Hypo-Anleihen, die mit Haftungen besichert sind. Details - auch zum Umfang des geplanten Schuldenschnitts - nannte Kaiser nicht. Die Haftungen betragen fast elf Mrd. Euro, das Jahresbudget Kärntens beträgt rund zwei Mrd. Die Haftungen kann Kärnten also gar nicht stemmen.

Zur Diskussion stehe auch ein „Kärntner Landesgesetz mit einer Haftungsbeschränkung, bei dem wir sagen, bis zu diesem Betrag können wir eine Quote anbieten und darüber nicht“, sagte Kaiser dem „Wirtschaftsblatt“. „Wichtig ist nur, dass alle Gläubiger gleich behandelt werden.“

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