Schwierige Suche nach Schulbussen

Einige Linienbusse werden in Kärnten zum Schulbeginn in drei Wochen nicht mehr fahren, sie wurden aus Spargründen vom Land gestrichen. In den betroffenen Gemeinden wird nun fieberhaft nach Alternativen und Geld dafür gesucht.

Der Bund schreibt dem Land Einsparungen von 50 Millionen Euro vor, eine Million Euro hätte bereits mit Beginn des kommenden Schuljahres in Kärnten im öffentlichen Verkehr eingespart werden müssen. Es wurde sogar über Einschnitte bei der erfolgreichen S-Bahn nachgedacht, wogegen Verkehrsreferent Rolf Holub (Grüne) heftig protestierte. Schließlich einigte sich die Landesregierung auf Einsparungen von 200.000 Euro.

Vorerst werden Buslinien am Samstag in Tourismusgebieten und Schulbuslinien gestrichen – mehr dazu in Buslinien aus Spargründen vor dem Aus. Sieben Schulbuslinien sind ab Schulbeginn in den Gemeinden Radenthein, Himmelberg, Frantschach, St. Gertraud, Griffen und Wolfsberg betroffen. Derzeit wird nach Alternativen gesucht, finanzieren müssen diese die Gemeinden.

Wolfsberg: Zeitlich gestaffelter Schulbeginn

Wolfsbergs SPÖ-Bürgermeister Hans Peter Schlagholz kritisiert die Einsparungen. Zuerst würden Schulen auf dem Berg zugesperrt, und dann kämen die Kinder nicht mehr in die Schulen im Tal. Bevor Schulbuslinien gestrichen werden, sollte über eine Einstellung der subventionierten Linie Klagenfurt - Laibach nachgedacht werden, so Schlagholz.

Wolfsberg zahlt heuer 150.000 Euro in den Verkehrsverbund, damit fahren alle Postbuslinien noch bis zum Beginn des Sommersemesters. Danach muss ein Postbus mehrmals zwischen Stadt und Umland pendeln, um alle Kinder in die Schulen bringen zu können. Dafür muss aber der Schulbeginn in den Neuen Mittelschulen und Volksschulen zeitlich zwischen 7.40 und 8.05 Uhr gestaffelt werden. Schon vor zwei Jahren wurde das heiß diskutiert und von Elternvertretern abgelehnt. Ab Herbst werde erneut diskutiert, er hoffe auf Zustimmung, so der Bürgermeister.

Frantschach: Suche nach privatem Ersatz

Im benachbarten Frantschach-St. Gertraud sind mit Schulbeginn alle öffentlichen Buslinien gestrichen. Die Gemeinde sei nicht mehr bereit, nur einen Cent in den Verkehrsverbund einzubezahlen, so Bürgermeister Günther Vallant (SPÖ). Von der Streichung des Busses aus dem Prössinggraben seien 33 Kinder betroffen. Nun wird fieberhaft nach einem privaten Ersatz gesucht. Die Kosten muss die Gemeinde tragen, das sei genauso Steuergeld, so Vallant.

Zeitdruck auch in Himmelberg

In Himmelberg ist die Streichung der Buslinie aus der Außerteuchen betroffen. Bürgermeister Heimo Rinösl (SPÖ) spricht von einer weiteren Aushöhlung des ländlichen Raumes und einer zusätzlichen, kaum verkraftbaren finanziellen Belastung für die Gemeinden. Die Gemeinde werde versuchen, eine Lösung mit einem Unternehmer zu finden, der die Kinder in die Schule bringen soll. Die Gemeinde sei vom Land erst vor zwei Wochen über die Streichung der Buslinie informiert worden, kritisiert Rinösl. Dienstagabend trifft sich der Bürgermeister mit betroffenen Eltern.

In Radenthein wird die öffentliche Linie Kaning - Radenthein gestrichen, in Kaning leben 518 Menschen. Der Bürgermeister von Radenthein, Michael Maier (ÖVP), fordert vom Land eine Lösung für die Finanzierung privater Busverbindung.