Johanna Trodt-Limpl im Sommergespräch

Der ORF Kärnten startet mit den politischen Sommergesprächen: Erster Gast von Chefredakteur Bernhard Bieche war an diesem Dienstag die Parteichefin des BZÖ, Landtagsabgeordnete Johanna Trodt-Limpl.

Wer von der geschäftsführenden Parteichefin des BZÖ kritische Rundumschläge gegen andere Parteien oder die Koalitionsregierung erwartet hatte, ging in die Irre: Parteipolitische Ansagen waren eher die Ausnahme, einzig beim Thema Flüchtlinge argumentierte Trodt-Limpl im Sinne des einstigen Parteigründers Jörg Haider.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Keine Rundumschläge gegen Parteien

Johanna Trodt-Limpl übernahm die Partei nach der Abwahl aus dem Nationalrat im Jahr 2013 und konnte seither keine Wahlerfolge verbuchen.

„Es ist mittlerweile eine Industrie geworden mit Menschen zu handeln, viele Menschen verdienen sehr viel Geld damit. Dem ist Einhalt zu gebieten. Daher: Grenzen dicht, Schengen außer Kraft setzen. Die Menschen, die Asyl bekommen und auch Hilfe brauchen, sollen diese selbstverständlich bekommen.“ Auf die Frage von Chefredakteur Bernhard Bieche, was dann mit den Menschen passieren solle, die entlang der Autobahnen in Österreich aufgegriffen werden, sagte die BZÖ-Chefin: „Wenn die Grenzen dicht sind, werden keine Menschen mehr entlang der Autobahnen aufgegriffen.“

Johanna Trodt Limpl

ORF

„Müssen uns jetzt selber beweisen“

In anderen Fragen wollte sich Trodt-Limpl nicht ausschließlich auf den Parteigründer berufen. „Ich glaube, wir müssen uns jetzt selbst beweisen. Jörg Haider war eine große und schillernde Persönlichkeit, der sehr große Fußstapfen hinterlassen hat. Seine Ideen und sein Weitblick sind aber noch immer da.“

Johanna Trodt Limpl

ORF

Eine Distanzierung von Haider sei das nicht, im Gegenteil - eine Emanzipierung aber sehr wohl.

Keine Kandidatur auf Bundesbene

Dass das BZÖ bei den letzten Wahlgängen nicht gerade erfolgreich unterwegs ist, stellte Trodt-Limpl gar nicht in Abrede. Sie gebe die Hoffnung auf bessere Zeiten aber nicht auf - zumindest was Kärnten betreffe. Man suche neue Mitstreiter und werde mit einem jungen und dynamischen Team antreten - möglicherweise sogar unter neuen Namen? „Das ist alles noch offen, wir brauchen noch etwas Zeit“.

Als Zeitrahmen nannte Trodt-Limpl die nächste Landtagswahl 2018. Die Zukunft des BZÖ auf Bundesebene sieht Trodt-Limpl äußerst ungewiss, sie selbst werde bei einer allfälligen Neuwahl nicht für die Parteispitze kandidieren.

Link: