Scheinrechnungen bezahlt: 33 Monate Haft

Ein Disponent einer Handelskette soll fünf Jahre lang Scheinrechnungen von Frächtern bezahlt haben. Er selbst verlangte zehn Prozent der Rechnungssumme für sich. Am Mittwoch wurde er wegen Untreue zu 33 Monaten Haft verurteilt.

Der 36-Jährige missbrauchte laut Anklage seine Position als Disponent für den Agrar-Bereich. Er ließ von Frächtern Scheinrechungen ausstellen, um sie für die, wie der Angeklagte sagte, zu niedrigen Transportkosten zu entschädigen. Einzelne Frächter hätten sich bei ihm über die Kostengestaltung beschwert. Im Gegenzug verlangte er Provisionszahlungen in der Höhe von zehn Prozent der Rechnungssumme. Der Handelskette entstand dabei ein Schaden von insgesamt 724.000 Euro.

Vor Richter Oliver Kriz am Landesgericht Klagenfurt sagte der 36-Jährige, dass er sich dadurch aber nicht selbst bereichern wollte. Er habe als Gegenleistung ohnehin nur sporadisch Essenseinladungen und einige hundert Euros erhalten.

Haft und Wiedergutmachung

Der Angeklagte gestand bereits bei der Einvernahme durch die Polizei seine Taten und will den Schaden wieder gut machen. Elf der 33 Monate muss er absitzen, der Rest wurde bedingt ausgesprochen. Außerdem muss er 320.000 Euro Schadenersatzzahlung leisten. Der Angeklagte nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Es ist nicht rechtskräftig. Ob auch die Frächter zur Verantwortung gezogen werden, ist noch unklar.