Auf Bienen allergisch: Notfallset einpacken

300.000 Österreicher reagieren allergisch auf Bienen- und Wespenstiche. Jeden Sommer sterben in Österreich drei bis vier Menschen, nachdem sie von Bienen oder Wespen gestochen wurden. Im Ernstfall kann ein Notfallset Leben retten.

Erst Mitte Juli wurde ein Motorradfahrer bei Straßburg gestochen und musste nach einer allergischen Reaktion im Krankenhaus behandelt werden - mehr dazu in Allergische Reaktion nach Wespenstichen. Sticht eine Biene oder Wespe einen Allergiker, bleibt nicht mehr viel Zeit: Innerhalb weniger Minuten kann es zu Hautausschlägen, Juckreiz, Schwellungen, Schwindel und sogar zu Herzrasen und Atemnot kommen.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Frühjournal,
20. Juli 2015

Allergiker sollten deswegen immer ein Notfallset dabei haben, sagt Juli an Kofler von der Allergieambulanz am Klinikum Klagenfurt. "Das Notfallset besteht aus Tabletten oder Tropfen und für Patienten, die schwerst reagiert haben, aus einer Adrenalinspritze. Das Notfallpaket und vor allem auch die Adrenalinspritze ist das Einzige, was bei einer schweren Allergie auf Insektengifte Leben retten kann“.

Hohe Dunkelziffer

Trotzdem sterben in Österreich jeden Sommer drei bis vier Menschen, nachdem sie von Bienen oder Wespen gestochen wurden, so die Initiative Insektengift-Allergie. Die Dunkelziffer sei allerdings noch höher. Besonders gefährdet seien Asthmatiker und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Erst beim zweiten Stich wird es ernst

Allergische Reaktionen zeigen sich erst beim zweiten Stich einer Biene oder Wespe, so Kofler: „Beim zweiten Stich hat der Körper wieder mit demselben Gift zu tun – mit dem Unterschied, dass der Körper das Gift als gefährlich erkennt.“ Beim Allergiker werde dann eine übertriebene Reaktion in Gang gesetzt.

Seit einigen Jahren gebe es auch die Möglichkeit einer Allergie-Impfung, mit der man gute Erfolge erzielt habe. Auf das Notfallset solle man, so Kofler, trotzdem nicht verzichten.

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