Kärnten führt bei Exportzuwachs österreichweit
Die Außenhandelsstatistik Kärntens für das Jahr 2014 ist erfreulich: Kärntens Wirtschaft ist weiterhin auf Wachstumskurs. Mehr als 6,5 Milliarden Euro machten die Warenexporte in den vergangenen Jahren aus, der Exportzuwachs in Kärnten liegt über dem Österreichschnitt: Etwa eine Milliarde Euro Handelsbilanzüberschuss sichert 70.000 Arbeitsplätze im Land, so die Wirtschaftskammer Kärnten (WKK).
Handelsbilanzüberschuss
Ein Handelsbilanzüberschuss liegt vor, wenn über einen bestimmten Zeitraum die Exporte eines Landes den Importen wertmäßig überlegen sind. Dieser Überschuss ist ein Indikator für Wettbewerbsfähigkeit.
5,7 Prozent Exportplus
Die wichtigsten Eckdaten der Kärntner Außenhandelsstatistik machen Unternehmern Mut für die Zukunft: Laut WKK wurden im Jahr 2014 Waren und Dienstleistungen im Wert von 6,75 Milliarden Euro aus Kärnten ausgeführt, das entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 5,7 Prozent. Verglichen mit den Importen (5,63 Mrd. Euro) resultiert daraus eine positive Außenhandelsbilanz von über 1,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern weist Kärnten den größten Export-Zuwachs auf. Der österreichweite Zuwachs liegt bei 1,7 Prozent. Im Bund können neben Kärnten nur Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Vorarlberg eine positive Bilanz vorweisen.
Malaysia auf Platz 4 bei Exporten
Hauptverantwortlich für diese positiven Entwicklungen in Kärnten sind dabei Deutschland und die USA. Insbesondere die USA gewinnen stetig an Bedeutung und haben mit einem Plus von 27 Prozent zu Kärntens zweitwichtigsten Handelspartner Italien aufgeschlossen. Laut WKK wird neben vermehrten Exporten in Richtung Osteuropa mittlerweile auch ein großer Teil Kärntner Güter nach Malaysia exportiert.
Top 5 Exportländer Kärntens 2014
Exportländer | Exportbeträge | |
---|---|---|
1. | Deutschland | 2,099 Milliarden Euro |
2. | Italien | 751 Millionen Euro |
3. | USA | 707 Millionen Euro |
4. | Malaysia | 283 Millionen Euro |
5. | Ungarn | 241 Millionen Euro |
Hinter diesen Zahlen verstecken sich Waren und Dienstleistungen, die für die Wertschöpfung verantwortlich sind. Spitzenreiter von Exportprodukten sind:
- Elektrische Maschinen, Apparate und elektrotechnische Waren
- Kessel, Maschinen und mechanische Geräte
- Holz, hölzerne Ware und Holzkohle
- Kunststoffe und Waren daraus
- Anorganische, chemische Erzeugnisse
Weniger Importen aus entwickelten Überseemärkten
Bei den Importen zeigte sich im Jahr 2014 eine stabile Entwicklung. Insbesondere durch gestiegene Einfuhren aus Deutschland (+6,1 Prozent gegenüber 2013) und China (+11,7 Prozent) sind die Importe in Summe um 2,6 Prozent gestiegen. Rückläufig hingegen waren eingeführte Waren und Dienstleistungen aus Italien, Slowenien und Frankreich sowie aus entwickelten Überseemärkten wie Japan oder den USA.
Die am häufigsten importierten Waren im Jahr 2014 waren die folgenden:
- Kessel, Maschinen, Apparate und mechanische Geräte
- Elektrische Maschinen, Apparate und elektrotechnische Waren
- Zugmaschinen und Kraftfahrzeuge
- Kunststoffe und Waren daraus
- Holz, hölzerne Ware und Holzkohle
Top 5 Importländer Kärntens 2014
Importländer | Importbeträge | |
---|---|---|
1. | Deutschland | 1,961 Milliarden Euro |
2. | Italien | 502 Millionen Euro |
3. | China | 428 Millionen Euro |
4. | Japan | 266 Millionen Euro |
5. | USA | 237 Millionen Euro |
Weniger Importe aus Russland wegen Ukrainekrise
Durch die Ukrainekrise gibt es allerdings auch Dämpfer für die lokale Wirtschaft, so die Wirtschaftskammer Kärnten. So wurden aus Russland im Jahr 2014 um 7,7 Prozent weniger importiert, das entspricht 31 Millionen Euro. Noch nachteiliger sehen die Exportzahlen aus: Nach Russland wurden im vergangenen Jahre um um 17,4 Prozent weniger exportiert.
Zuwächse trotz „engstirniger“ Politik
Andere Exportpuffer seien auch die Rahmenbedingungen. Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten sagt: „Unsere Betriebe sind am Weltmarkt wettbewerbsfähig. Und das trotz der Rahmenbedingungen. Trotz der engstirnigen, nie über den Tellerrand hinausschauenden Politik in manchen Bereichen, die die Dinge einfach zu Tode reglementiert.“
Doch 250.000 Euro sollen im Rahmen der Exportoffensive zur Verfügung gestellt werden, die Wirtschaftskammer Österreich soll diesen Betrag verdoppeln. Wir machen Mut, über die Grenzen zu gehen, so Wirtschaftslandesrat Christian Benger (ÖVP). Jeder zweite Euro würde in Kärnten im Export verdient. Laut Benger gelte es also jetzt, Stärken zu stärken.