Kärntner Wirtschaft auf der „Expo“

Wie kann die Welt in Zukunft ernährt werden? Dieser Frage widmet sich die Expo in Mailand, die diese Woche ihre Tore geöffnet hat. Fast 150 Länder nehmen an der sechsmonatigen Weltausstellung teil. Kärntner Unternehmer haben mit der Wirtschaftskammer die Expo auf der Suche nach Innovationen besucht.

Würziger Waldgeruch empfängt die Besucher beim ersten Treffpunkt am Expo-Gelände, dem österreichischen Pavillon. Auf der gesamten Ausstellungsfläche wurde ein Wald gepflanzt, der pro Stunde 1.800 Besucher mit Sauerstoff versorgt und wie eine natürliche Klimaanlage funktioniert. Damit soll deutlich gemacht werden, dass nicht nur Essen und Trinken, sondern vor allem auch gute Luft lebensnotwendig ist.

Österreich Pavillon Expo

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Nachhaltige Ideen aus 150 Ländern

Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl sagte: „Es ist unglaublich, mit welchen Ideen man so ein Thema angeht. Wenn man sich überlegt: Es sind fast 70 Pavillons, fast 150 Länder aus der ganzen Welt haben sich zu diesem Thema etwas einfallen lassen. Wenn man die Architektur sieht, wie man mit dem Thema ‚Nachhaltigkeit‘ umgeht, und vor allem mit dem Thema Lebensmittel, die endlich sind - einfach unglaublich.“

20 Millionen Besucher werden während der Expo in Mailand erwartet. An Spitzentagen werden sich rund eine Viertelmillion Menschen auf dem Gelände aufhalten, das größer als 150 Fußballfelder ist. Bis zuletzt ist an dem Großprojekt gearbeitet worden und auch eine Woche nach der Eröffnung wird noch an einigen Pavillons gewerkt. Besonders das Gastgeberland Italien erhofft sich durch die Expo wirtschaftliche Impulse, die auch der Kärntner Wirtschaft zugute kommen könnten.

Wirtschaftskrise in Italien schwächt Kärnten

Werner Kuschitz ist Kunststoffhersteller aus Völkermarkt: „Italien ist unser Hauptmarkt und hat seit 2008 eine Wirtschaftskrise - aber wir spüren eine Aufbruchsstimmung, auch die Expo ist ein Zeichen dafür. Seit 2008 haben wir sehr viel an Geschäftsanteilen verloren aber im heurigen Jahr hoffen wir, dass alles besser wird und wir auf alte Mengen und Größen bei den Umsätzen zurückkehren.“

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Trendumkehr möglich: Bescheidenes Wachstum

Die Expo in Mailand könnte eine Trendumkehr einläuten. Tatsächlich gehen Wirtschaftsexperten davon aus, dass die italienische Wirtschaft heuer zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder wächst - wenn auch bescheiden. Es könnte daher noch etwas dauern, bis Kärntens zweitwichtigster Handelspartner wieder in Schwung kommt.

Helmuth Kubin, Kunststoffhersteller in Dellach im Drautal: "In Italien stagniert die Bauwirtschaft stark und Kärnten ist ein Holzexportland. Daher gibt es hier ein Problem, das in nächster Zeit wahrscheinlich nicht so leicht zu lösen ist. Die Kärntner müssen innovativ sein und auch andere Absatzmärkte suchen, denn mit Italien allein wird die Produktion nicht zurechtkommen.“

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Die Expo in Mailand bietet die Gelegenheit, einen Blick auf Innovationen und Ideen anderer Länder zu werfen. Das nutzen auch die Kärntner Unternehmer: Vor der Rückreise werden noch die Pavillons von Deutschland, Spanien, Israel und der Schweiz besichtigt.

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