Blumenwiesen sollen Bienen retten

Agrarreferent Christian Benger (ÖVP) und der Imkerverband rufen alle Kärntner Gemeinden und Privatleute auf, Blumenwiesen anzulegen. Dadurch sollen Bienen genug Nahrung finden, um die Bestäubung für die Obsternte zu sichern. Im Winter starb fast die Hälfte der Völker.

Die milden Temperaturen begünstigen die Ausbreitung der für Bienen tödlichen Varroa-Milbe - mehr dazu in Varroamilbe ließ Bienenvölker sterben. In einigen Regionen gibt es Totalausfälle, in anderen blieben die Bienenstöcke weitgehend verschont, hieß es vom Landesverband der Imker.

„Wiesen werden kurz geschoren“

Benger spricht von einer Extremsituation. Es gebe in Kärnten immer weniger Bienen, die vor allem im Spätsommer zu wenig Nahrung finden. Es gebe zu wenige Flächen mit Blumen und Kräutern, sagte der Obmann des Landesverbandes der Imker, Meinhard Schöffmann. In den Gärten werden die Rasen kurz geschoren, der Löwenzahn ausgestochen. In der Landwirtschaft sei auch eine andere Bearbeitungsmethode der Wiesenflächen eingekehrt, so Schöffmann. Die Bauern beginnen mit der Heuernte immer früher.

Biene auf Blüte

dpa/Frank Rumpenhorst

„Bienenweiden" sollen helfen“

Wenn die Bienen zu wenig Nektar und Pollen finden, können sie ihre Brut nicht aufziehen. Zudem gibt es keine Bestäubung und damit keine Obsternte. Als Gegenmaßnahme bittet das Land nun alle 132 Kärntner Gemeinden, auf öffentlichen Plätzen „Bienenweiden“ anzulegen. Dafür stellte die Kärntner Saatbau eigene Saatgutmischungen bereit, so Schöffmann.

Auch rund um die Kärntner Landesregierung und vor der Landwirtschaftskammer in Klagenfurt sollen Blumen die Bienen anlocken. Gleichzeitig nehmen Kärntens Imker verstärkt an Schulungen teil, um die Varroa-Milbe fachgerecht zu bekämpfen. Um alle Maßnahmen zur Rettung der Bienen zu lenken, wurde Barbara Kircher von der Agrar-Abteilung zur Bienenkoordinatorin des Landes bestellt.