Klagenfurt klagt Privatstiftung von Tilo Berlin

Die Stadt Klagenfurt hat eine Besitzstörungsklage gegen die Privatstiftung von Tilo Berlin eingebracht. Berlin habe am Ulrichsberg von der Stadt aufgestellte Bänke entfernen und das Schloss eines Schrankens austauschen lassen. Die Privatstiftung weist alle Vorwürfe zurück.

Die Stiftung ließ laut einer Aussendung der Stadt am Ulrichsberg die von der Stadt am Gipfel aufgestellten Bänke für die Wanderer abtransportieren. Auch das Schloss einer Wegschranke sei ausgetauscht worden, ohne Rücksprache mit der Stadt zu halten. Die Stiftung habe zuvor den Schlüssel von der Stadt verlangt, als dies abgelehnt wurde, sei das Schloss ausgetauscht worden.

Die Stadt muss den Schranken öffnen können, um den Wanderweg zu pflegen. Auch der ursprüngliche Wanderweg auf den Ulrichsberg ist bereits seit Monaten durch umgestürzte Bäume blockiert, die Hinweistafeln der Stadt seien abmontiert worden. Derzeit könne die Stadt daher keine Pflegearbeiten durchführen und die Wege instand halten.

Mathiaschitz: „Klage einziger Weg“

Die Stadt brachte deshalb eine Besitzstörungsklage gegen die Privatstiftung Mons Carantanus ein, hinter der Ex-Hypo-Vorstand Tilo Berlin steht, sagte die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz: „Es ist mit uns in keiner Weise gesprochen worden. Für mich ist das ein Hinweis, dass man die Stadt nicht braucht, man kümmert sich selbst um den Ulrichsberg, wie man es will.“

Eine Klage sei der einzige Weg, sagte Mathiaschitz: „Da der Ulrichsberg neben dem Kreuzbergl ein ganz wichtiges Naherholungsgebiet ist.“ Bereits am Freitag soll es die erste Verhandlung mit den Vertretern der Privatstiftung geben.

Stiftung weist alle Vorwürfe zurück

Die Privatstiftung weist alle Vorwürfe der Stadt zurück, die Behauptungen seien flasch. Anwalt Markus Huber spricht in einem Brief an Bürgermeisterin Mathiaschitz von einer „Täuschung der Öffentlichkeit“, offenbar sei sie falsch informiert. Vielmehr betreffe die Klage der Stadt einen Weg, der durch einen Felssturz verlegt sei, so dass eine Zufahrt zur Ulrichsberg-Gedenkstätte nicht möglich sei. Auch habe es seitens der Stadt „keinen angemessenen Versuch“ geggeben, vorab mit der Stiftung ein Gespräch zu führen.

Auch seien von der Stadt „massiv kontaminierte “ Balken und Bänke bei der Gedenkstätte und auf Wanderwegen eingebaut worden. Die Stadt unternehme seit Monaten ichts, um diesen „untragbaren Zustand“ abzustellen, obwohl eine Trinkwassergefährdung drohe.

Schon Klage anhängig

Es ist bereits die zweite Klage der Stadt gegen die Stiftung. Es geht dabei um einen traditionell benutzten Weg auf die Ulrichsberg Alm, der unbenutzbar gemacht wurde. Die Stiftung lehnte einen Alternativweg ab, den die Stadt vorgeschlagen hatte. Wanderer sollten laut Aussendung der Stadt Klagenfurt durch einen Graben geleitet werden. Dagegen wehre sich die Stadt.