Arbeitslose: Wirtschaftsmotor stottert

Auch Ende März haben die Arbeitslosenzahlen in Kärnten im Vergleich zum Vorjahr leicht - und zwar um 2,4 Prozent - zugenommen. Miteingerechnet sind auch jene Menschen, die sich gerade in Schulungen befinden. Das zeigt die aktuelle Arbeitsmarktstatistik

Aktuell sind in Kärnten 31.613 Menschen sind ohne Arbeit. Besonders betroffen sind - wie in den letzten Monaten - der Baubereich, der Fremdenverkehr, der Reinigungsbereich und Hilfsberufe. Der höchste Anteil an älteren Arbeitssuchenden gibt es im Baubereich, sagte Franz Zewell, der Landesgeschäftsführer des Kärntner Arbeitsmarktservice.

Kritische Situation bei Älteren

An zweiter Stelle in der Arbeitslosenstatistik liegt der Bereich Fremdenverkehr, auch wenn die Zahlen im März noch relativ gut sind, weil aktuell noch die Winter-Saison läuft. Hier kommt es laut Zewell zu einem Verdrängungswettbewerb.

Die Sorgenkinder des AMS sind nach wie vor ältere Arbeitnehmer und Langzeitarbeitslose. Eine offene Stelle bleibt nicht länger als 15 bis 20 Tage vakant. Ein Arbeitsloser bleibt hingegen im Durchschnitt mehr als 100 Tage beim AMS gemeldet, rechnete Zewell vor: „Wir haben 7.912 ältere Arbeitskräfte auf Arbeitssuche. Aber bei den Älteren nimmt auch die Zahl der Beschäftigten zu, denn Ältere bleiben einfach länger im System. Das hat mit der Überalterung der Gesellschaft und mit der neuen Pensionsregel zu tun.“

Lichtblick: Mehr Jobs

Doch es gibt auch Lichtblicke: So hat die Jugendarbeitslosigkeit leicht abgenommen, 3.400 junge Menschen bis 25 Jahre suchen in Kärnten einen Job, das sind um 110 oder 3 Prozent weniger als im März des vergangenen Jahres. Die verstärkten Jugendprogramme des AMS scheinen Früchte zu tragen, meinte Zewell gegenüber dem ORF-Kärnten.

Ein Blick auf das Quartal, also auf die ersten drei Monate zeigt auch: obwohl es mehr Arbeitslose gibt, so gibt es auch mehr Beschäftigte, als in den ersten drei Monaten des Vorjahres. In absoluten Zahlen sind das 220 Menschen mehr, die einen Job gefunden haben. Das ist Anlass hätten ja Wirtschaftsforscher für heuer ein Beschäftigungsplus von 400 Personen vorhergesagt.

Ausbildung bleibt Trumpf

Es bleibt aber die Frage, wie man sich vor Arbeitslosigkeit schützen kann? Fakt ist: Die Ausbildung ist wichtig, denn mehr als 10.000 Arbeitslose - also fast jeder dritte - hat nur eine Pflichtschulabschluss. Das wird von der Wirtschaft kaum mehr nachgefragt, erklärte Zewell. „In den letzten 20 Jahren hat sich die Arbeitslosenquote von Pflichtschülern mehr als verdoppelt und liegt jetzt bei etwa 24 Prozent. Die Arbeitslosenquote von Personen mit Lehrausbildung ist annähernd stabil und hat sich in den letzten 20 Jahren nur von etwa fünf auf sechs Prozent erhöht.“

Deshalb wird auch im Territorialen Beschäftigungspakt, der in der vergangenen Woche mit dem Land unterzeichnet wurde, ein Großteil der Mittel, es handelt sich dabei um 76.4 Millionen Euro, in zertifizierte Ausbildung investiert.

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