Prozess um Schlägerei indischer Standler

Bei einer Schlägerei von Standlern indischer Herkunft am Kolomonimarkt in Wolfsberg sind im Oktober vier Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Fünf Angeklagte sollten sich am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt verantworten, zwei erschienen aber nicht. Es wurde vertagt.

Fünf Männer im Alter zwischen 29 und 42 Jahren mussten sich am Landesgericht wegen schwerer Körperverletzung und Sachbeschädigung verantworten. Zwei der Angeklagten waren nicht erschienen, es hieß, sie seien in Indien. Zwei kamen mit 20 Minuten Verspätung, nur einer war pünktlich. Die drei vor Gericht erschienenen Angeklagten plädierten auf nicht schuldig.

Alle Beteiligten mit demselben Nachnamen

Für Richter Oliver Kriz gab es zunächst eine allgemeine Namensverwirrung zu klären. Denn alle am Prozess beteiligten Inder tragen den Nachnamen Singh. Ein Begriff, der auf die Sikh-Religion zurückzuführen ist. Mit den Vornamen der Angeklagten und der Unterstützung einer Dolmetscherin versuchte das Gericht herauszufinden, wer wen mit einer Zeltstange attackierte, verletzte und einen Pkw beschädigte.

Was folgte waren drei recht unterschiedliche Schilderungen, wie sich die Auseinandersetzung am Kolomonimarkt zugetragen hatte. Keiner der Angeklagten will jemanden verletzt haben, alle bekannten sich nicht schuldig. Auslöser der Schlägerei soll der Streit um ein Gebetshaus in Klagenfurt gewesen sein, sagte einer der Angeklagten. Es sei um bessere Standplätze am Markt gegangen, sagen die beiden anderen Beschuldigten.

14 weitere Zeugen werden gehört

Keiner der fünf am Mittwoch befragten Zeugen konnte sagen, wer den blutigen Streit begonnen hatte. Beim Eintreffen der Polizei seien die Beteiligten weggelaufen. Die wahre Ursache blieb offen. Der Prozess wurde auf den 22. April vertagt. Dann sollen nicht nur die beim ersten Prozesstag abwesenden Angeklagten, sondern auch 14 weitere Zeugen vor Gericht aussagen. Der Richter reservierte vorsorglich den ganzen Tag für das Verfahren.

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