Duell um Klagenfurt bei Stichwahl

Am 15. März finden in 37 Kärntner Gemeinden Stichwahlen statt. Das sind genau gleich viele wie bei der letzten Bürgermeisterwahl 2009. In Klagenfurt bleibt es vorerst kompliziert, denn - je nach Ausgang der Stichwahl - kann das Regieren schwierig werden.

Gleich wie 2009 kommt es in Klagenfurt zu einer Stichwahl zwischen Christian Scheider von der FPÖ und Maria-Luise Mathiaschitz von der SPÖ. Am Sonntag lagen sie nur einen Prozentpunkt auseinander. Scheider ist optimistisch, jene, die sich von ihm abgespalten hatten, zurückgewinnen zu können: „Jetzt gilt es, jene Stimmen aus freiheitlichen Lagern zu gewinnen, die auch kandidiert haben und die nach der Grundwahl ausgeschieden sind.“ Nach der Wahl kann sich Scheider im Gemeinderat auch ein freies Spiel der Kräfte vorstellen. Die Zusammenarbeit der Parteien müsse nicht einzementiert werden, sagt er.

ORF-Wahlgrafik

Mathiaschitz: „Stehe für Veränderung“

Maria-Luise Mathiaschitz von der SPÖ schließt - wie schon im Wahlkampf - eine Zusammenarbeit mit Scheider dezidiert aus. Für die Stichwahl zeigte sich auch Mathiaschitz optimistisch. Sie will nun mit allen reden: „Der Wählerwille zeigt klar den Wunsch nach Veränderungen in Klagenfurt. Mehr als 70 Prozent der Wähler haben eine Veränderung gewählt. Ich stehe für diese Veränderung und daher bin ich zuversichtlich für die Stichwahl.“

Dreierkoalition im Gemeinderat für Frey denkbar

Hinter seinen Erwartungen blieb am Sonntag Frank Frey von den Grünen: Er bekam 8,7 Prozent der Wählerstimmen, deutlich weniger als die grüne Partei in Klagenfurt mit 14 Prozent der Stimmen. Frey zeigte sich enttäuscht und legte sich für die Stichwahl fest: „Ich glaube, die Grünen brauchen keine Wahlempfehlung abzugeben. Ich kann nur persönlich sagen, dass ich Mathiaschitz wählen werde.“ Im Gemeinderat würde Frey wie in der Landesregierung eine rot-schwarz-grüne Zusammenarbeit vorziehen.

Umlauft möchte auch Jung-ÖVPlern fördern

Auch ÖVP-Spitzenkandidat Otto Umlauft schaffte es nicht in die Stichwahl. Wahlempfehlung will er keine abgeben, den Stadtsenatssitz auch eher nicht annehmen, abhängig vom angebotenen Referat: „Ich möchte nicht unbedingt ein Referat übernehmen, wo man Klagenfurt nicht wirklich nachhaltig gestalten kann. Ich möchte aber auch der unglaublich aktiven Jugend in der ÖVP die Chance geben, etwas weiterzubringen.“

Die ÖVP berät am Dienstag über die weitere Vorgangsweise. In Klagenfurt gilt es ein hohes Nichtwählerpotential zu mobilisieren: Mit 57 Prozent war die Wahlbeteiligung landesweit am niedrigsten, 43 Prozent hatten sich entweder nicht interessiert oder sich für niemanden entschieden.

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