Rotes Kreuz warnt vor Notärztemangel

Das Rote Kreuz Kärnten warnt vor einem Personalmangel bei den Notärzten. Grund dafür ist das neue Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte. Sollten die Notärzte angestellt werden müssen, wie von der Gebietskrankenkasse angedacht, könnte es zu Engpässen kommen.

Noch arbeiten fast alle Notärzte auf Werkvertragsbasis, ausgenommen sind jene der Flugrettung. Dass diese Regelung so bleibt, dafür sprechen sich Notärzte und vor allem das Rote Kreuz aus – mehr dazu in RK warnt vor Notärztemangel (ooe.ORF.at). Müssten alle angestellt werden, dann dürften Ärzte, die in Spitälern und als Notfallmediziner im Rettungswagen tätig sind, nach dem neuen Arbeitsgesetz nur noch insgesamt 48 Stunden pro Woche arbeiten. Da die Versorgung in den Spitälern im Vordergrund stehe, würden dann zu wenige Notärzte zur Verfügung stehen, sagt Kärntens Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy.

Die Gebietskrankenkasse (GKK) prüft das Rote Kreuz seit geraumer Zeit. Dabei seien auch die Beschäftigungsverhältnisse für Notärzte ein Thema, bestätigt Robert Babka von der Kärntner Gebietskrankenkasse. Geprüft werde, ob Notärzte nun angestellt werden müssen oder nicht. Der GKK sei aber klar, dass die Notarztversorgung ein heikles Thema sei. Die Prüfung erfolge deswegen sehr gründlich und werde einige Zeit in Anspruch nehmen.

Ausnahme für Notärzte gefordert

Die Bundesregierung könnte durch eine Änderung des ASVG-Gesetzes, hier Klarheit schaffen, meint die Gebietskrankenkasse. Das Land Kärnten habe die Bundesregierung aufgefordert, eine Ausnahme für Notärzte zu schaffen und auch Werkverträge zuzulassen, sagt Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Auch bei der Tagung der Sozialreferenten sei das ein Thema gewesen. Alle Bundesländer hätten diese gesetzliche Ausnahme gefordert.

Doch das Sozialministerium steige auf die Bremse. Das Land Kärnten versucht nun, im Zuge der Gehaltsverhandlungen mit den Ärzten, sogenannte Opt-out-Regelungen zu finden. Spitalsärzte sollen dadurch auch über die gesetzlich vorgesehenen 48 Stunden hinaus, als Notarzt im Rettungswagen tätig sein dürfen. So soll zumindest in den nächsten Jahren die Notfallversorgung gewährleistet werden, hofft Prettner. Der Bereitschaftsdienst der Ärzte sei von dieser Problematik nicht betroffen.

FPÖ-Obmann Christian Ragger meinte in einer Aussendung, Notmediziner müssten ihre Tätigkeit auch freiberuflich ausüben dürfen. Die ohnehin unterbesetzten Abteilungen in den Spitälern könnten diese Aufgabe niemals allein bewältigen.

Gerhard Köfer (Team Stronach) sieht die Dreierkoalition als Risiko für Kärntens Gesundheitssystem. In einer Aussendung sagte Köfer, wenn Referentin Prettner nicht einmal beim eigenen SPÖ-Ministerium Gehör finde, sollte sie sich überlegen, welchen Stellenwert Kärnten in Wien noch besitze.

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