KABEG: Geldverschwendung unter Manegold

Elf Millionen Euro hat die Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft laut Rohbericht des Landesrechnungshofes in nur vier Jahren an Rechts- und Beratungskosten an externe Firmen bezahlt. Der Großteil der Ausgaben fällt in die Amtszeit der gefeuerten Vorständin Ines Manegold.

Einer der größten Auftragnehmer der KABEG in den Jahren 2008 bis 2013 war das Klagenfurter Gesundheitsberatungsunternehmen SHM. Mehr als 730.000 Euro kassierte SHM laut dem vorläufigen Prüfbericht in nur vier Jahren für diverse Beratungsaufträge. Für Projekte und Evaluierungen, die laut Prüfern zum Großteil auch von KABEG-Mitarbeitern selbst erledigt werden hätten können. Bemerkenswert für die Prüfer ist unter anderem, dass zwei Rechnungen der SHM nicht direkt an die KABEG geschickt wurden, sondern an den freiheitlichen Landtagsklub. Erst von dort wurden sie von der KABEG weitergeleitet.

Verknüpfung KABEG und Freiheitliche

Es finden sich weitere Anknüpfungspunkte zwischen Freiheitlichen und KABEG im Prüfbericht: Die Rechtsanwaltskanzlei Gheneff-Rami-Sommer, die nicht nur mehrfach freiheitliche Politiker vertreten hatte, sondern auch Rechtsberaterin der KABEG war. Der Ehemann der Pressesprecherin von Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler war ein Jahr lang für das technische Betriebsmanagement (Facility Management) in der KABEG zuständig. Er erhielt eine Vergleichszahlung, als sein befristeter Vertrag endete.

KABEG-Ex-Vorständin Ines Manegold engagierte für diverse Beratungen in ihrer dreijährigen Amtszeit auch zahlreiche Experten aus ihrer Heimat Deutschland, die noch heute auf ihrem Facebook-Profil unter ihren „Freunden“ zu finden sind. Diese verrechneten der KABEG für Stratgieworkshops, Coachings etc. jeweils Honorare in der Größenordnung zwischen 12.000 und 35.000 Euro. 8.000 Euro zahlte die KABEG an einen Kärntner Journalisten für einen vierminütigen Imagefilm über die Tagesarbeit eines Primararztes im Klinikum Klagenfurt.

Leyroutz weist „Verknüpfungen“ zurück

Die Freiheitlichen weisen die kolportierten rufschädigenden Unterstellungen bzw. „Verknüpfungen“ mit der KABEG auf das Schärfste zurück. Der Klubobmann der Freiheitlichen und Aufsichtsrat der KABEG, Christian Leyroutz, stellte klar, dass der Vertrag der früheren KABEG-Vorständin Manegold eins zu eins dem jetzigen Vertrag des derzeitigen KABEG-Chefs und früheren SPÖ-Büroleiter Gabriel entspricht. Die nachträglich in den Vertrag von Manegold festgeschriebene Wertsicherung ist üblich und ist auch in Gabriels Vertrag enthalten. „Die Vorwürfe gegen den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Kurt Scheuch sind unhaltbar, da es weder Unregelmäßigkeiten, noch eine Handhabe zur Untreue gab“, so Leyroutz.

Als „abenteuerlich“ bezeichnet Leyroutz auch die unterstellte Verbindung zwischen SHM und den Freiheitlichen. „Diese war und ist in keinster Weise gegeben“, erklärt Leyroutz, der darauf hinweist, dass SHM in der fraglichen Zeit ein Unternehmen mit zwei ehemaligen SPÖ-Granden, nämlich Ex-SPÖ-Gesundheitslandesrat Wolfgang Schantl und Ex-SPÖ-Bürgermeister Gerhard Seifried, an der Spitze gewesen ist.

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