Ärztegehälter: KABEG zum Einlenken bereit

Während es in anderen Bundesländern bereits Einigungen gab, kritisieren die Kärntner Spitalsärzte das neue Gehaltsschema des Landes großteils noch immer als sozial ungerecht. DIE KABEG will nun für die Jungärzte Verbesserungen ermöglichen.

Einigungen mit den Ärzten gab es nach der Steiermark und Salzburg nun auch in Wien und Oberösterreich. Bei den Kärntner Spitalsärzten herrscht aber immer noch großer Unmut. Ein Drittel der 870 Ärzte der Kärntner Krankenanstalten sind mit dem neuen Gehaltsschema zufrieden, sagt Ärztevertreterin Petra Preiss. Und zwar in erster Linie die älteren Ärzte, deren Grundgehalt mit dem neuen Schema tatsächlich um die geforderten 30 Prozent erhöht wird. Unzufrieden sind die Jungärzte, deren Grundgehälter zum Teil nur um vier Prozent erhöht werden, so Preiss.

Allerdings hätte sich hier in den letzten Verhandlungen mit dem Dienstgeber schon etwas bewegt, aber soweit wie in Salzburg oder in Wien sei man in Kärnten noch lange nicht. Mittwochabend steht das nächste Gespräch zwischen Ärztevertretern und KABEG an. KABEG-Vorstand Arnold Gabriel sichert den Ärzten zu, dass er sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen werde, um Verbesserungen für die Jungärzte zu ermöglichen.

Keine Überstundenpauschale in Kärnten

Immer wieder wird diskutiert, ob der Unmut der Kärntner Spitalärzte gerechtfertigt ist. Beim Wiener Gehaltsmodell sind die Turnusärzte die Gewinner, ihr Grundgehalt wird um 30 Prozent erhöht, in Oberösterreich sind es 15 Prozent und in Salzburg bekommt ein Turnusarzt, der bisher inklusive Zulagen 2.876 im Monat Euro verdiente, jetzt 3.513 Euro. In Kärnten würde der Turnusarzt im ersten Ausbildungsjahr 3.055 Euro verdienen, also um 450 Euro weniger als sein Salzburger Kollege. Inklusive Nachtdienste und Überstunden auf die 48 Wochenstunden gerechnet, würde der Kärntner Turnusarzt laut Berechnungen der KABEG auf rund 4.420 Euro im Monat kommen.

Im Unterschied zu Salzburg und der Steiermark, wo es Überstundenpauschalen gibt, werden diese Mehrleistungen in Kärnten einzeln abgegolten und um den gleichen Prozentsatz erhöht wie das Grundgehalt. Die Ärzte fordern auch, die Gehälter müssten dem europäischen Niveau angepasst werden. Während die Turnusärzte in der Steiermark, deren Modell ja in Kärnten umgesetzt wird, im Jahr noch um etwa 8.000 Euro weniger verdienen als ihre Kollegen in den öffentlichen Spitälern Deutschlands, erhält ein steirischer Oberarzt mit 45 Jahren um etwa 14.000 Euro mehr pro Jahr.

Elf Millionen für Berater und Abfertigungszahlungen

Dass Kärnten bei der Erhöhung der Ärztegehälter weniger Spielraum hat als andere Bundesländer, liegt nicht nur an der angespannten Finanzsituation des Landes: Die KABEG unter Ex-Chefin Ines Manegold gab, wie im Rohbericht des Landesrechnungshofes detailliert aufgelistet, elf Millionen Euro für Berater und Abfertigungszahlungen an in Ungnade gefallene Mitarbeiter aus. Die Auflösung des Dienstverhältnisses mit dem früheren kaufmännischen Direktor am Klinikum Klagenfurt und Herwig Wetzlinger, jetzt kaufmännischer Direktor des AKH, kostete 165.000 Euro. Der medizinische Kurzzeitdirektor am Klinikum, Mathias Angres, den Manegold nach nur vier Monaten entlassen hatte, bekam eine Abschlagszahlung von fast 97.000 Euro.

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