Lohndumping am Bau: Höhere Strafen gefordert

Im Kampf gegen Lohndumping am Bau fordern Kärntner Wirtschaftskammer und Gewerkschaft strengere Kontrollen und höhere Strafen. Vor allem grenznahe Betriebe seien durch Konkurrenz aus Slowenien und Italien unter Druck. Mit 1. Jänner gilt der heimische Kollektivvertrag auch für ausländische Firmen, die in Österreich arbeiten.

Gewerbebetriebe aus Slowenien, zum Teil auch aus Italien, bieten ihre Dienstleistungen verstärkt auch in Kärnten an. Das allein kein Problem, wenn sie zu den gleichen Bedingungen arbeiten würden, wie die heimischen Unternehmen, sagte Klaus Kronlechner, der Spartenobmann in der Wirtschaftskammer. Das passiere jedoch in den meisten Fällen nicht. Zum einen würden sich die Firmen aus dem Ausland kaum an die strengen und mit hohen Kosten verbundenen österreichischen Arbeitnehmerschutzbestimmungen halten, zum anderen hätten die Firmen aus Slowenien und Italien - zumindest bisher - ihren Mitarbeitern deutlich weniger bezahlt als die Kärntner Unternehmer und auch die hierzulande vorgeschriebenen Zuschläge nicht ausbezahlt. Nur so könnten sie ihre Dienstleistungen deutlich billiger anbieten, meint Kronlechner.

Heimischer Kollektivvertrag gilt sei 1. Jänner

Seit 1. Jänner gilt der heimische Kollektivvertrag aber auch für ausländische Firmen, die in Österreich arbeiten. Das sei zwar ein erster Schritt für mehr Wettbewerbsgleichheit, aber nur dann, wenn es auch ausreichend Kontrollen und entsprechende Strafen gebe, sagt Kronlechner: „Wir fordern diese verstärkte Kontrollen vor allem bei ausländischen Unternehmen, die in Kärnten ihre Dienste anbieten.“ Auch die Auftraggeber, also zum Beispiel die Kärntner Häuslbauer, müssten in die Pflicht genommen werden.

Bei Kontrollen in der Vergangenheit hätte sich gezeigt, dass nur 0,65 Prozent der Kärntner Firmen ihren Arbeitern zu wenig Lohn zahlen, bei ausländischen Firmen seien es 27 Prozent gewesen. Alois Peer von der Gewerkschaft Bau-Holz fordert deswegen mehr Befugnisse für die Finanzpolizei. Die Beamten müssten sofort auf den Baustellen Strafen exekutieren und bei Bedarf Baustellen auch einstellen können. Denn nur dann würden die heimischen Firmen wettbewerbsfähig bleiben und Arbeitsplätze erhalten werden.

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