Ärztestreit: Kein „Weihnachtsfriede“ in Sicht

Keine Einigung zeichnet sich vor Weihnachten im Streit um die Ärztegehälter ab. Kärnten bietet - nach steirischem Vorbild - 13,5 Millionen Euro mehr für alle Ärzte. Diese forderten zuletzt eine Erhöhung von 30 Prozent. Ein Verhandlungserfolg ist wohl erst im Neuen Jahr zu erwarten.

In Salzburg haben sich letzte Woche Land und Ärztevertreter auf die Obergrenze nach steierischem Vorbild - nämlich 13,5 Millionen Euro mehr für alle Ärzte - geeinigt. In Kärnten scheint eine Einigung noch vor Weihnachten unwahrscheinlich, sagte der Zentralbetriebsrat der Kabeg-Krankenhäuser, Arnold Auer gegenüber dem ORF. „Ich glaube nicht, dass es einen Abschluss geben wird. Das wäre wie ein Geschenk unter dem Christbaum. Dieses Geschenk sehe ich momentan nicht.“ Auch an eine Einigung bis Neujahr glaubt Auer nicht. „Es würde mich sehr überraschen. Am Mittwoch ist Heiliger Abend, dann die Feiertage und dann ist das Jahr mehr oder weniger vorbei. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir im Jänner eine Lösung haben werden.“

Steiermark/Salzburg: Anhebung um bis zu 18 Prozent

Derzeit würden konstruktive Gespräche laufen, man wolle sich auch an Modellen wie in der Steiermark oder in Salzburg orientieren. Im Bundesland Salzburg hat man sich Freitagabend geeinigt. Hier ist man dem Modell der Steiermark mit einer Budgeterhöhung von 13,5 Millionen Euro gefolgt. Das entspricht einer Anhebung der Spitals-Ärztegehälter zwischen zehn und 18 Prozent.

Ärzte lehnten plus 15 Prozent ab

Hintergrund der Verhandlungen ist die gesetzliche Verkürzung der maximalen Wochenarbeitszeit von Ärzten auf 48 Stunden pro Woche. Spitalsärzte fürchten dadurch massive Einkommenseinbußen, weil die Grundgehälter bisher vergleichsweise niedrig waren und ein großer Anteil des Geldes mit Überstunden und Zulangen verdient wurde. Das Land Kärnten bot den rund 900 Ärzten der Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) bei Gehaltsverhandlungen 15 Prozent mehr an, in Summe rund 13,5 Mio. Euro pro Jahr. Die Ärzte lehnten ab, sie wollen 30 Prozent mehr als Ausgleich für die in Zukunft eingeschränkte Arbeitszeit.

In den Kärntner Landesspitälern werden die Ärzte ab 1. Jänner maximal 48 Wochenstunden arbeiten. Den Patienten drohen längere Wartezeiten in den Krankenhäusern, geplante Operationen könnten sich verzögern.

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