Asyl: Kärnten sucht weiterhin Quartiere

In Treffen am Ossiacher See sind die ersten Flüchtlinge in das ehemalige Altersheim eingezogen. Asylquartiere in Lendorf bei Spittel und Weitensfeld werden in den kommenden beiden Wochen bezogen. Die Asylquote beträgt damit 86 Prozent, man sucht noch Quartiere.

Mit den drei neuen Quartieren erfüllt das Land Kärnten die vorgeschriebene Quote aber noch nicht. Weil der Flüchtlingsstrom aus den Kriegsgebieten Syrien und der Ukraine nicht abreißt, müssen bis Jahresende noch weitere Betten für insgesamt 250 Flüchtlinge gefunden werden. Derzeit sind 1.600 Flüchtlinge in Kärnten untergebracht, das entspricht einer Asylquote von 86 Prozent, so Flüchtlingsreferentin Barbara Payer. 250 Betten müssen noch gefunden werden, wenn man bis Jahresende 100 Prozent erreichen wolle: „Wir haben Steigerungsraten von rund 1.000 Personen pro Woche, die in ganz Österreich untergebracht werden müssen.“

Wo die nächsten Flüchtlingsheime entstehen sollen, steht noch nicht fest. Es seien welche in Planung in Klagenfurt-Land geplant, auch in Oberkärnten sehe man sich Objekte an, so Payer. In den nächsten 14 Tagen sollen weitere, mögliche Standorte fixiert werden. Zurzeit laufen Gespräche mit Bürgermeistern und Gemeinderäten.

„Fest der Begegnung“ in Treffen geplant

Währenddessen schreitet die Übersiedelung in die neuen Flüchtlingsheime gut voran. Seit Montag sind zwölf Asylwerber in Treffen in die Quartiere eingezogen. Es sind vor allem Familien mit Kindern und Pärchen und wurden vom Erstaufnahmezentrum Traiskirchen in das ehemalige Altersheim der Diakonie de la Tour gebracht. Die Diakonie plant gemeinsam mit dem Flüchtlingsreferat und der Gemeinde im Laufe der nächsten Wochen ein Fest der Begegnung. Durch persönliche Kontakte sollen so mögliche Ängste der Bevölkerung abgebaut werden - mehr dazu in Treffen soll 20 Flüchtlinge aufnehmen.

Auch beim Bärenwirt in Weitensfeld bereitet man sich auf die Neuankömmlinge vor, so Payer. Hier gab es ja, wie in Lendorf Proteste: „Die Betreiberin hat bereits Babykleidung, Mäntel und Ausstattung erhalten, sie hat auch schon Deutschkurse organisiert. Pensionierte Deutschlehrer haben sich ehrenamtlich zur Verfügung gestellt.“

Bund könnte nur Großquartier schaffen

Sollte Kärnten bis Jahresende die Quote nicht erfüllen, droht der Bund einzuschreiten und selbst über Quartiere zu bestimmen, sagte Payer. Dies sei nicht die Intention des Landes, denn man wolle die Belastung für die Gemeinden klein halten. Der Bund könne dies nicht, hier würde eine große Einrichtung eröffnet mit bis zu 150 Betten. Daher appelliere man an die Solidarität aller Gemeinden, kleinere Quartiere zuzulassen, um ein Großquartier zu verhindern.

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