Tourismus nimmt Wetterprognosen in die Hand

Die Touristiker haben sich in der Vergangenheit oft über ungünstige Wetterprognosen geärgert, die Gäste von einer Anreise abhielten. Das Problem wird jetzt mit einer Wetter App gelöst, die auch wetterbezogene Freizeittipps liefert.

Kärnten Werbung und die Seilbahnwirtschaft präsentierten am Mittwoch in Klagenfurt Konzepte und Maßnahmen für die Wintersaison 2014/15. 30 bis 40 Prozent der Buchungen kämen mittlerweile sehr kurzfristig herein, weil sie auf spontanen Entschlüssen der Gäste basierten, sagte Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung. Eine Prognose über die Nächtigungszahlen in der kommenden Saison wollte er nicht abgeben. „Die Kurzurlauber entscheiden, ob am Ende ein Plus oder ein Minus bei der Nächtigungsentwicklung steht.“ In der vergangenen Saison stiegen die Ankünfte um 3,6 Prozent, die Zahl der Nächtigungen allerdings stagnierte.

Wetter entscheidend für Buchungen

Entscheidend für die spontanen Buchungsentscheidungen ist in der Regel das Wetter. In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik vonseiten des Tourismus an aus seiner Sicht ungünstigen Wettervorhersagen. Deshalb entwickelt die Kärnten Werbung eine eigene, „moderierte“ Wetter-App mit sieben Zonen in Kärnten samt wetterbezogenen Freizeittipps. Die Prognosen kommen von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt. Im Dezember wird das Programm zum Download frei geschaltet. Kresse sagte, andere Bundesländer würden das Konzept in Zukunft übernehmen.

Weltcup in Bad Kleinkirchheim

Viel gute Publicity erwarten sich die Touristiker von den Skiweltcup-Rennen in Bad Kleinkirchheim. Am 10. Jänner gibt es eine Damen-Abfahrt, am 11. Jänner den Super-G. 7.000 Besucher pro Tag werden erwartet. Land und Gemeinde zahlen beim Budget von 1,4 Mio. Euro mit.

Deutlich zu spüren bekommt der Kärntner Tourismus nach wie vor die schwächelnde italienische Wirtschaft. Tschechien verdrängte inzwischen Italien als Tourismusmarkt von Platz vier. Nach den Gästen aus Österreich kommen die meisten Urlauber aus Deutschland, Ungarn und Tschechien. In Zentral- und Osteuropa sieht Kresse weiterhin viel Potenzial: „In Polen gibt es mehr aktive Skifahrer als in Deutschland.“

Russland-Charter wird eingekauft

Flugverbindungen von Klagenfurt aus gibt es aber nur nach Wien und Deutschland (Köln/Bonn, Hamburg, Berlin). Zusätzlich wurde ein Russland-Charter eingekauft. 16 Kärntner Hotels sind beim Reiseveranstalter TEZ-Tour gelistet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ukraine-Krise entwickelt. Eine Charterverbindung im Sommer wurde deswegen vom russischen Partner abgesagt.

Investitionen von 13 Mio. Euro

Die Kärntner Seilbahnen investieren für die kommende Saison insgesamt 13 Mio. Euro in ihre Infrastruktur - von Beschneiungsanlagen bis Funparks. Manager Reinhard Zechner: „Man muss den Raum mit einem Thema ausstatten und bespielen.“ Die Preise für die Liftkarten stiegen wieder leicht an, bei den meisten Resorts um einen Euro.

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